3 * Venus – Tag 2 und 3

BY IN Montsantwein verkostet 3 COMMENTS , ,

Alle 3 Weine profitierten von Luft am 2. Tag und legten zu. Am dritten Tag blieben sie auf der Höhe des zweiten Tages.

Im Einzelnen:

Venus 2004

2. Tag

Verbessert sich, ist aber nach wie vor noch etwas verschlossen. Es ist der schüchterne, sanfte Kuss eines zu braven Schulmädchens. Man läuft Gefahr, sich dennoch trotz Strickjacke und wenig sexy Outfit in sie zu verlieben. Das verhaltene Lächeln und der sanfte, sinnliche Kuss machen neugierig auf die Zeit, in der sie ihre Unschuld verliert. 94+/100 Th.

3. Tag

Unverändert, baut nicht ab, bringt aber auch noch nicht den erhofften Durchbruch. 94/100 Th.
Warten.

Venus 2003

2. Tag

Deutlich offener am 2. Tag. Noch immer warme und likörige Noten, aber nichts Gekochtes, Verbranntes oder Überreifes. Insofern sind die Schwierigkeiten des Jahrgangs gut gemeistert. Gleicht einen Mangel an Eleganz durch Kraft und Sportlichkeit aus. Nimmt mit Leidenschaft gefangen, ist aber wenig ausdauernd. Dennoch reicht es insgesamt, um den Wein als groß zu bezeichnen. 95/100 Th

3. Tag

Bleibt spannend, facettenreich und groß – 95/100 Th. Für den Jahrgang ein sehr schöner Wein. Könnte aber dennoch polarisieren, denn die likörigen Noten mag vielleicht nicht jeder.
Warten oder mit viel Luft antrinken.

Venus 2001

2. Tag

Analog zum ersten Tag, insgesamt noch etwas geschliffener. Alles in feiner Harmonie und mit jedem Schluck neue Details ausplaudernd. Ein netter und sehr tiefgründiger und intelligenter Gesprächspartner, der schon einiges an Lebenserfahrung hat. Bleibt bei großen 96/100 Th.

3. Tag

Bleibt mit Vehemenz und Ausdauer auf dem Gipfel. Macht Spaß bis zum letzten Schluck. Trinkt sich insgesamt sehr schön – erneut 96/100 Th.
Kann man schon trinken, muss aber noch nicht weg.

Insgesamt zeigt die Venus mit der Flaschenreife doch mehr Power und Kraft, als sie es jung auf der Fira meist zeigen kann. Dennoch ein Wein, der sich qualitativ deutlich vor den Dido schiebt und der zur Montsantspitze gehört. Allerdings will er auch seine Zeit haben, um erwachsen zu werden. Zu jung geöffnet, wird etliches an Charme und Weisheit vergeudet. Auch in der Reife ein Wein, der Sinnlichkeit zeigt, aber auch intellektuell wirkt.

3 Comments

  1. vinos |

    Hallo Torsten,

    das Ergebnis der interessanten Verkostung unterschreibe ich gerne und nachdrücklich zumindest was die 2001 und 2004er Venus angeht.
    2003 habe ich nach der sehr verschlossenen 2004er Flasche im letzten Jahr noch nicht angerührt.
    Für mich ein Wein, den ich in Zukunft erst nach 8-10 Jahren Ruhe im Keller
    entkorken werde.
    Schade, dass ich vom 2001er nichts mehr daliegen habe.

    Beste Grüße
    Klaus-Peter

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  2. thapricus |

    Hallo Klaus-Peter,

    ich denke auch nach der jetzigen Probe, dass mindestens 7 Jahre Wartezeit angebracht sind – oder halt ganz jung wenige Zeit nach der Abfüllung.

    Vom 2001er sollte noch eine Flasche versteckt sein. Reden wir mal 2011 zur 10 Jahes Probe drüber, oder?

    Beste Grüße

    Torsten, der dann gleich mal weiter macht mit 6 * Rosé (3 * Priorat, 2 * Montsant, 1 * Pic Saint Loup) – die ersten drei davon werden bereits runter gekühlt…

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  3. vinos |

    Hallo Torsten,

    10 Jahres Probe hört sich verdammt gut an.

    Viel Spaß mit den Roses, das Wetter passt ja hervorragend dazu.

    Beste Grüße
    Klaus-Peter

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