Einmal ins Ungewisse 2010 – 30.09.2010 (Teil 38), über Hérisson ins Cher – Tal

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Als ich weiter fahre, lacht mir die Sonne ins Gesicht und ich lache zurück.

In Ygrande gibt es dann nochmals eine richtig schöne romanische Kirche zu sehen, die auch geöffnet ist.

Allerdings ist diese schöne Kirche auch das Einzige hier, was geöffnet ist, von der Bar über den Tabac-Laden bis zur Epicerie, dem Fleicher und dem Bäcker ist sonst alles zu.

Dafür finde ich in Cosne d´ Allier einen offenen Carrefour, der mich mehr einkaufen läßt, als ich ursprünglich wollte – ein leckeres Rosinenbrot verführt mich ebenso wie die Auswahl regionaler Käse im Sortiment.

Richtig schön anzuschauen ist dann das kleine Städtchen Hérisson. Mit seiner alten Burgruine, schönen alten Häusern und schmalen Gassen bietet es allerlei Sehenswertes und so lade ich zum Fotospaziergang ein.

Von der alten Kirche ist heute nur noch der Rest des Glockenturmes übrig.

Die kleine befestigte Stadt (heute ist nur ein Tor übrig geblieben) steht im Schutz einer mächtigen Burg, die heute allerdings nur noch eine Ruine ist.

Die Ruine wird gegenwärtig restauriert und kann (noch?) kostenlos besichtigt werden, was für Frankreichs Ruinen ja eher die Ausnahme ist.

In einer der engen Gassen kommen mir plötzlich vier Wildenten schnatternd entgegen, als sie mich sehen, biegen sie erst einmal auf den Hof eines privaten Grundstückes ab und plündern diesen – später sehe ich sie dann am Flussufer des schönen kleinen Fließes Amance wieder.

Diesem Flußlauf folgt auch mein weiterer Weg – es geht durch ein wunderschönes liebliches Tal. Die enge Straße ist im Straßenatlas als landschaftlich besonders schön hervorgehoben und das ist sie auch tatsächlich.

In Meaulne finde ich einen sehr schönen und ruhigen Platz zum Biwakieren. Das Zelt trocknet durch die letzten Sonnenstrahlen und ich kann sogar noch im Hellen kochen, essen und schreiben…

Trangia deluxe:

Weil wir im Berry sind, gibt es Linsen (und auch weil der Rest vom Vortag weg soll). Bis auf die Linsen aus der Büchse ist der Rest wieder alles „handgemacht“ – 3 Kartoffeln, eine Möhre, eine Zwiebel und eine Schote vom scharfen Piment d´ Oiseaux schälen und kleinschneiden (den Vogelpiment natürlich nicht schälen!), in etwas Olivenöl andünsten, dann Salz, Bohnenkraut und Pfeffer dazu, dann zwei in Scheiben geschnittene Strasburger Würstchen hinzugeben, mit Wasser auffüllen und kochen, bis das Gemüse gar ist.. Dann kommen die Linsen dazu und weil ich´s süß – sauer mag, einen Eßlöffel feinen Essig und eine Portion Zucker. Alles noch mal kurz aufkochen lassen und fertig.

Dazu gibt es die Reste der beiden Flaschen von der Domaine Amblard vom Vortag aus den Jahren 2002 und 2003. Beide Weine haben sich sehr gut gehalten aber nicht mehr verbessert.

Dann gibt es zum Kosten noch jeweils ein Stück von den frisch gekauften regionalen Käsesorten, der Blauschimmelkäse Bleu de Bourbon bleibt noch zu. Der Cerilly Affiné erweist sich als staub bzw. krümeltrocken aber sehr würzig mit pilzig schmeckender Rinde und der Le Chambérat riecht vom rotschmierigen Rand her nach feuchtem Kellerstroh und ist am Gaumen ebenfalls sehr würzig. Ein Vertreter der Familie der Tommé – Schnittkäse, der mir persönlich sehr gefällt. Zu schade nur, dass es solche regionalen Spezialitäten meist nur vor Ort gibt.

Unweit der berühmten Wälder von Troncais schließe ich nach diesem erlebnisreichen Tag die Äuglein…

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