Die große Celler d´Encastell – Vertikale (1)

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Seit 2009 versuchen mein Prioratführerkollege Klaus-Peter Werner und ich, gemeinsam eine Vertikale der Weine vom Celler d´ Encastell aus Porrera hinzubekommen, immer wieder scheiterte es an Zeit und der all zu großen Entfernung zwischen Ulm und Bernburg. Wenn wir uns trafen, gab es imer schon so viele andere Weine zu verkosten…

Beide aber sind wir seit langen Jahren gute Freunde des Familienbetriebes aus Porrera, kannten wir die Weine schon, bevor sie international bekannt und auch in Deutschland gehandelt wurden. Was lag also näher, einmal eine Vertikale auszurufen? Zusammen haben wir fast alles in unseren Kellern – so waren auch bis auf Marge 2003 und Roquer de Porrera 2001 alle offiziellen Weine am Start, hinzu kamen auch noch der Marge Vorläufer aus 2001 und Raimons persönlicher Hauswein.

Wie entschieden uns nun, die Weine nacheinander in Zweier und Dreierflights über jeweils mindestens 2 Tage zu trinken – möglichst zeitgleich oder maximal mit einem Tag Verschiebung. Auch überlappten wir einige Flights, so dass zeitweise jeweils bis 6 Flaschen auf unseren Tischen standen.

Herausgekommen ist eine eindrückliche Werkschau, die beweist, dass es sehr große Konstanz im Qualitätsstreben bei Raimon gibt. Ja – zum Schluß bewegten wir uns fast nur noch auf Weltklasseniveau, aber auch der kleine Wein namens Marge ist ein Wein, nach dem sich die Suche immer wieder lohnt.

Auf www.dasweinforum.de gab es schon unsere „life-Berichterstattung“ – hier folgt jetzt die komplette Übersicht – mit den geordneten Verkostungsnotizen zu allen getrunkenen Weinen und den Flaschenfotos, sowie dem Ranking.

Ich erstelle die Postings hier nach den einzelnen Flights, damit sie nicht zu lang werden.

Ich beginne mit dem privaten Hauswein von Raimon, den er für sich persönlich macht und der unverkäuflich ist.

Raimon Castellvi; Special Vi de la Cal; 2007 rot
– sprich der spezielle Hauswein ohne Etikett und mit einem Korken, auf dem nur der Jahrgang vermerkt ist.

Sehr sauber und fruchtbetont, legt mit Luft in der Nase immer weiter zu und ist sehr vielversprechend – Im Laufe des Abends entwickelt sich schon ein sehr ansprechendes, fast komplexes Bukett. Am Gaumen ebenso sehr schön, ein typischer kleiner Porrera Wein mit einem Tuck Zartbitterschokolade, weniger üppig und voll wie der Jahrgang vermuten ließe, eher klassisch fruchtbetont und recht leicht, aber ausgewogen und zart, recht lang nachhallend. Vielleicht nicht die gewohnte Tiefe und Vielschichtigkeit, er ist leise, sehr angenehm und vornehm zurückhaltend und dennoch sehr typisch Porrera.

Auf jeden Fall macht er Vorfreude auf die Weine der kommenden Zeit hier.

91/100 Th. Sehr guter Wein.
(02/2012)

Ohne Foto, da ohne Etikett.

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