Eine Woche unterwegs mit Jaume Roca (Ficaria Vins) – Teil 5

BY IN (M)eine Prioratgeschichte, Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET , ,

Am Mittwoch früh musste ich erst mal die Parkuhr in Oberhausen füttern, damit wir in Ruhe frühstücken konnten. Dann ging es gemeinsam mit Norbert und Wera noch zum Oberhausener Gasometer, in dem derzeit eine riesige ballonförmige Innenauskleidung von Christo zu sehen ist.
Beeindruckend aber war nicht nur das Kunstwerk von Christo sondern auch der Blick über den Pott – trotz Diesigkeit und Kälte. Man sieht von dort oben den gigantischen Ballungsraum wirklich mit anderen Augen und entdeckt in der Ansammlung von Industrie und Wohngebieten / Städten auch viele grüne Oasen.

Norbert lotste uns dann noch auf den Ruhrschnellweg, der aber ab kurz vor Bochum in Ruhrschleichweg umbebnannt werden sollte. Drei Mal Stau auf wenigen Kilometern bremsten uns schon ganz schön aus – hinter Dortmund versprach ich Jaume ein besseres Vorwärtskommen.

Aber wie es der Teufel so wollte, vor Soest geht nichts mehr und wir stehen… Für den Kilometer bis zur Abfahrt brauchen wir mehr als eine Stunde – aber dann sehen wir auch, warum – alle müssen hier runter – Totalsperrung und auf der Umleitung geht nichts vorwärts. Geistesgegenwärtig biege ich in die andere Richtung ab, die nicht verstopft ist und dann suchen wir uns eine Variante nach Plan B – durch Deutschland auf kleinsten Straßen… Jaume findet das durchaus spannend.

Als wir dann eine Auffahrt später erneut auf der Autobahn sind, ist diese fast menschenleer in unsere Richtung…

Dafür ist es aber zappenduster, als wir Kassel erreichen und zum Glück kommen wir gut über die A7. Dann auf der Südharzautobahn fällt uns ein, das wir ja noch gar kein Mittag gemacht haben und wir fahren in Heiligenstadt runter, um etwas zu Essen zu suchen.
Heiligenstadt entpuppt sich als hübsches und durchaus auch im Dunkeln sehenswertes Städtchen und mein Plan, Jaume mit Thüringer Klößen zu konfrontieren klappt. Im Haus des Handwerks macht man uns welche, obwohl sie eigentlich nur Mittags auf der Karte stehen. Das fand ich sehr nett. Und so kommen wir ungeplant zu Roulade mit Thüringer Klößen.

Jaume staunt natürlich, dass man in Deutschland in der Gaststätte bereits gegen 18.00 Uhr etwas zum Abendbrot bekommt.

Bloß gut, dass wir für den Abend kein weiteres Programm vor haben – erst kurz vor 22.00 Uhr erreichen wir Dessau, um bei Kaufland noch mal voll zu tanken – in Halle wollte man 16 Cent pro Liter mehr von uns haben, zu diesem Wucherpreis war ich nicht bereit, mehr zu tanken, als es bis Dessau nötig gewesen ist…

In Coswig angekommen, naschen wir noch etwas Käse und trinken die Flasche mit dem roten Mas Jullien aus 2003 leer. Etwas anderes aufziehen wollen wir nach der anstrengenden Tour quer durch Deutschland nicht mehr. Tomorrow´s just another day…

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