Einmal in die Alpen 2016, ein Reisetagebuch (4)

BY IN Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET , ,

Es ist Donnerstag und ich bin noch im Jura. Jetzt aber endlich den Klettersteigen entgegen…

Ich muss natürlich in Villemotier anhalten, um dort ein Brot zu kaufen. Die Brote von Villemotier gehören für mich seit vielen Jahren schon zum Pflichtprogramm, wenn ich hier lang komme, für mich mit die Besten in ganz Frankreich.

Ich entscheide mich für einen langen Laib, fast 1,5 kg schwer. Ähnlich wie die Bergbrote in den Pyrenäen oder auch in den Alpen hält sich aber auch das Brot von Villemotier einige Tage und dazu noch schmeckt es ganz wunderbar.

In Pont d´Ain tanke ich für 1,214 € pro Liter und das sogar bei einer ganz gewöhnlichen Tankstelle.

Vor St-Rambert-en Bugey finde ich einen schönen Platz fürs Mittagspicknick, es gibt von dem leckeren Brot und vom leckeren Käse aus dem Jura und dazu die letzten bunten Tomaten aus Latdorf.

Ich genieße die wunderschöne Landschaft im Tal der l´ Albarine, warum hat es mich vorher hier noch nie lang geführt? Die Antwort ist simpel – es gibt so viele schöne Strecken hier, für die man sich entscheiden kann und alles geht nie.

In Tenay versuche ich Auskunft zum Klettersteig zu bekommen, aber es ist noch Mittagsruhe und ich muss mich entscheiden – auf´s Gradewohl oder weiter… Der Steig ist schon mit D für difficile = schwierig angegeben, eigentlich wäre es ja schön, erst mal mit was Leichterem zu beginnen, aber der Steig ist, wie er ist. Und ich bin doch kein Weichei! Außerdem grinsen die Kalksteinfelsen mich schon an…

Also sie schmale steile Straße nach Hostiaz hoch. Eine Straße, die unweigerlich Respekt einflößt, so eng ist sie. Also Musik aus und Hören, ob jemand hupt und selbst hupen, wo man nichts sieht. Viel Verkehr ist zum Glück nicht, man kann sich engagieren, sollte aber entsprechend vorsichtig sein und nie denken, man sei völlig alleine – das könnte fatal enden…

Die Via Ferrata La Guinguette von Tenay-Hostiaz legt die Messlatte gleich mal hoch an, zumeist wird gequert, aber es wird zuweilen sehr ausgesetzt – bis 200 m tiefer läuft unter uns die N504 entlang, damit es nicht langweilig wird, gibt es Balken und Brücken und immer wieder ein Auf-und Ab in der Querung, mitunter auch mit überhängenden Abschnitten. Da kommt schon gleich das große Feeling auf, die Schwierigkeit ist mit D korrekt eingeschätzt, der Steig zieht sich in die Länge und bleibt immer spannend. Adrenalin ist da, die Augen feiern auch, alles in allem ein Steig, den man als Klettersteigfreak einmal gemacht haben sollte – schon alleine für diesen Steig lohnt der weite Weg bis hierher. Ich zücke 19/20 in meiner Genusswertung. Ihr bekommt schon hier etliche Bilder zu sehen, in meinem Klettersteigführer werden es dann nochmal deutlich mehr werden.

Stay tuned!

 

 

 

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