Einmal ins Priorat und zurück – März 2012 (21) 25.03.2012 – Durch den Naturpark Montsant – Teil 2

BY IN Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET ,

Zunächst fahren wir den Wanderweg GR 171 in Richtung Serra del Christòfol hinauf, später dann kommen wir nahe des Punta de l´ Ermengol vorbei und fahren ein Stück auf dem Weg der Mönche von Scala Dei. Immer höher geht es hinauf, immer wieder haben wir atemberaubende Blicke auf Kletterfelsen, Wälder und Heide und auf einige der zahlreichen kleinen Parzellen alter Olivenhaine, die Fernando von Miro Cubells hier besitzt. Insgesamt hat er hier 40 ha in kleinen Parzellen verteilt, immer wieder gut versteckt und eingebettet in die Landschaft des Naturparkes.

Er selbst hat einige uralte Parzellen, die noch von den Mönchen von Scala Dei stammen wieder restauriert und bewirtschaftet diese nach den Methoden des ökologischen Landbaus. Er bringt keinerlei chemische Dünger ein, mäht das Gras zwei Mal pro Jahr mit der Handsense und erntet von Hand. Die Oliven werden gepflückt, das Schütteln der Bäume würde sicher schneller gehen, aber arg zu Lasten der Qualität der Ernte. Aus den besten Oliven der besten Parzellen macht er hochwertige und teure Einzellagenöle, quasi die Grand Crus der Olivenöle, zudem gibt es einige Biozerfifizierte Öle aus Parzellen, die bereits die Zertifizierung für den Bioanbau haben.
Alles andere geht in das normale Oli del Moli ein, welches bei mir als 2 oder 5 l Gebinde zu haben ist. Aber auch das ist quasi ein Bioöl, denn auch diese Parzellen werden nicht anders gehandhabt als die zertifizierten. Nur der Preis ist halt deutlich günstiger.

An einigen Parzellen, die ihm gehören, machen wir kurz halt zum Schauen, auch einige Fotos sind hier entstanden.


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Doch auch die Blicke in die Weite der Landschaft und auf die gigantischen Felsformationen faszinieren immer wieder aufs Neue.

Erstaunlicherweise gibt es hier oben auch immer noch jede Menge Wein, meist in kleinen flachen Parzellen auf den unterschiedlichen hohen Plateaus, oft auf Böden mit Kalksteinkonglomerat oder auf dem lehmhaltigen Böden mit dem rot gefärbten Sandstein. Wir befinden uns hier in der Nähe der Ruine des Hauses Mas Déu. Fernando kennt fast jeden der Weinbauern hier oben. Das meiste hier gehört zum Celler d´ Scala Dei.

Von einem Felsbalkon oberhalb von La Vilella Alta aus haben wir einen phantastischen Panoramablick über das Priorat, wir sehen von La Vilella aus bis hoch zu Gratallops, Falset und Bellmunt – und weiter ins Richtung der südlichen DO Montsant – weiter links blicken wir über die Weinbergslage La Creu Alta nach Torroja, weiter links wandert der Blick dann über Poboleda nach La Morera und an der Kante des Montsantmassivs entlang, am Horizont sehen wir die Felsen von Siurana und Arboli.

Zu schade nur, dass das Programm schon wieder nervt und sich irgendwie weigert, weitere Fotos hochzuladen…

Wir drehen dann nach dem Panoramablick um und fahren wieder zurück, nehmen dann aber einen anderen Abzweig nach unten und fahren über das Mas Roger. Oberhalb der Brücke Pont de Cavaloca halten wir noch einmal an einem der Olivenhaine von Miro Cubells. Wir laufen noch fast bis zur Brücke hinunter und genießen den Blick in die wunderschöne Schlucht Barranc de Cavaloca. Für Norbert allerdings ist dieser steile steinige Weg etwas zu anstrengend. Wir kehren dennoch beizeiten um, denn so langsam müssen wir an die Rückfahrt denken. Wir haben noch ein gutes Wegstück über La Figuera und El Molar nach Bellmunt vor uns.

Wir fahren also nach diesem Besichtigungsstopp wieder zurück zur Ölmühle und bedanken uns für einen wunderschönen Ausflug in den Naturpark Montsant.

Ohne lange Umschweife machen wir uns dann auf den besagten Rückweg nach Bellmunt und so kurz vor dem Dunkelwerden erreichen wir dieses dann auch.

Mit einem guten Rindersteak und Bohnen sowie etlichen guten Weinen, die wir am Start haben, geht dieser Tag zu Ende. Nur eines trübt den Abend – eine Flasche Syrah von Mas d´ en Just, die Norbert beim Händler in Scala Dei gekauft hat, verschlossen mit einem Kunststoffkorken (!), ist völlig untrinkbar – allein die Nase schreit nach einem TCA – der übelsten Sorte. Wie kann sein, was eigentlich nicht sein dürfte???

Wie kommt ein typischer deftiger TCA – Ton in eine Kunststoffverkorkte Flasche? Ich vermute ganz stark, dass dies auf einen gänzlich anderen Fehler zurückzuführen ist, vielleicht irgendwelche generellen Unsauberkeiten bei der Abfüllung? Ist u.U. der Wein in seiner Gesamtheit so und nicht nur diese eine Flasche? Wir werden es an dieser Stelle nicht überprüfen können, aber bei Gelegenheit werde ich sicher noch mal auf dieses Thema zurück kommen müssen. Auch wenn es nur ein Wein war, der vor Ort grad mal 8 € gekostet hat, aber das waren an der Stelle 8 € zu viel…

Wie gut, dass wir aber etliche Alternativweine haben, die uns wieder versöhnlich stimmen…

So, what do you think ?