Einmal ins Ungewisse und zurück 2009, 08.09. (Kapitel 24, 2.Teil)

BY IN kein Priorat - Montsant, Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET ,

Yvonne mag nach dem Klettersteig nicht mehr nach Tautavel zum Klettern fahren, aber wir nehmen noch ein ausgiebiges Bad in Maury. Der Plan d´ Eau ist ebenso wie der Biwakplatz von weinlesewilligen jungen Leuten bevölkert, es wird gebadet und geflirtet und die, die noch keinen Job abbekommen haben, geben sich dem süßen Nichtstun und der Hoffnung hin. Einige junge Italiener bekommen einen Tipp für den morgigen Tag von einem auf einem Mofa vorbeifahrenden Franzosen…

Wir fahren vorbei an der eindrucksvollen Ruine der Katharerburg Queribus und nach Padern, wo gleich die nächste Burg der Katharer wartet. Aber hier sitzt auch einer der wohl besten Winzer des wilden Gebietes Corbières. Die Domaine de Grand Arc macht seit Jahren qualitativ hochwertige und hochwertigste Weine – u.a aus der aus dem Priorat bekannten Carignan – und das alles zu sehr fairen Preisen.

Genaue Verkostungsnotizen habe ich leider hier nicht gemacht, das ausgiebige Gespräch mit Bruno Schenck, seiner Frau und seinem Sohn stand im Vordergrund. Die Weine habe ich einfach nur genossen und war stets aufs Neue geplättet von der hochwertigen Qualität des gesamten Paketes. Das Preis-Genuss-Verhältnis ist sensationell und es wäre ein Frevel, davon nichts für mich, aber auch für meine Weinfreunde einzukaufen.

Der Coup de Coeur und die *** im Guide Hachette für den roten En Sol Majeur 2007 geht für mich völlig in Ordnung und ist nachvollziehbar, nur dann gibt es offiziell noch zwei, tatsächlich aber noch drei Rote, die qualitativ noch eins drauf setzen. Und bei 100% Carignan haben wir dann auch anständige Piraten für´s Priorat. Ich werde die Palette der Weine in Kürze in meiner Prioratführerselektion anbieten, wobei wie auch schon bei Château Masburel der Preis nahe an dem Ab Hof Preis liegen wird.

Auch das wilde Corbières mit seinen Schluchten, Wäldern und engen Straßen bietet schon wieder viel für´s Auge. In einem kleinen abgeschiedenen Weiler Laroque du Fa finden wir alle uns fehlenden Lebensmittel mit Ausnahme von Brot. Da es aber auch einen sehr schönen Biwak- und Picknickplatz mit annehmbarer Toilette im Ort gibt, beschließen wir, hier zu übernachten und bestellen zwei Baguettes für den nächsten Morgen.

Das Dorf ist wunderschön in die Landschaft eingebettet und sehr pittoresk, sicher nicht die große Touristensensation, aber es hat einfach den Charme alter urgemütlicher südfranzösischer Dörfer.

Es gibt Trangianudeln mit Gemüse, Schinkenwürfeln und Käse, dazu einen Mas Jullien; Rosé; Côteaux du Languedoc; 2005 rosé Für mich ist dieser Rosé nach wie vor einer, der mit am besten gefällt von allem, was ich unter der Rubrik Rosé kenne. Und auch im Alter von 4 Jahren macht er noch immer sehr viel Spaß an der Nase wie auch am Gaumen und ist sehr harmonisch und füllig. Exzellente 93/100 Th. gibt es dafür von mir.

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