In die französischen Alpen und zurück 2011 Teil 1 – 21.08.2011

BY IN Reisetagebuch eines genügsamen Genießers 6 COMMENTS , , , ,

Recht spät überlegte ich mir, doch ein wenig urlaubsreif zu sein. Wohin es gehen könnte, war nach einem Stöbern auf einer französischen Klettersteigseite klar – ins Departement 73 – Savoie mit seinem unerschöpflichen Reichtum an Klettersteigen. Natürlich mit lohnenden Stopps am Wegesrand auch auf dem Hin- und Rückweg, ganz gemäß dem alten Motto: Urlaub beginnt hinter der Grenze…

Mit „Holzwurm“ Steffen war auch ein Urlaubsgefährte gefunden, der mitkonnte und wollte. Da wir schon zwei Mal vor Jahren gemeinsam mit meinem Auto unterwegs waren, bot Steffen diesmal seinen kleinen Schlitten an.

Pünktlich zum Frühstück am Sonntag Morgen ist er da, wir packen das Auto, ich geh wie üblich noch mal unter die Dusche vor dem Start und kurz nach 10.00 Uhr verabschieden wir uns von Yvonne und kurz darauf auch von Bernburg.

Aufgrund eines Festumzuges kommen wir nicht bei Mukrena / Alsleben über die Saale, ich las davor glücklicherweise noch auf der Toilette am Morgen und wir konnten umplanen, die B6n war nun beste Wahl, um Land zu gewinnen.

Ebenfalls erst am Morgen las ich, dass der Spätburgunder „Auszeit“ von Matthias Kirmann der Siegerspätburgunder aus Ostdeutschland wurde, westerhausen ist nur einen Steinwurf von der B6n entfernt und Steffen ließ eine Flasche „Auszeit“ einpacken, für die am Ende der Tour geplante Verkostung mit Adrian Vanvelsen. Natürlich kostete ich den Spätburgunder und auch den neuen Jahrgang vom Cabernet Mitos und ließ gleich von beiden etwas weglegen, beide Weine wieder mal ganz nach meinem Gusto und als 2009er sehr schön zum Weglegen für Leute, die Zeit haben, weil der Keller eh zu voll ist und erst anderes weg muss.

Wir tanken auch noch mal richtig voll in Westerhausen, bei 1,479 € / l schien das derzeit sinnvoll, obwohl man generell über die Preise nicht mehr nachdenken darf.

Die Auffahrt Rhüden zur A7 war entgegen Yvonnes Info frei und schon schwammen wir im Strom gen Süden. Es rollt bis ca. 10 Kilometer vor Bad Hersfeld West, dann stecken wir im Stau. Auf einem Parkplatz machen wir unsere Mittagsrast mit Kaffeekochen mit dem Trangia, der Parkplatz ist ähnlich überfüllt wie die Autobahn, selbst vorm „Pissoir“ ist Anstehen angesagt. Mir war bislang gar nicht aufgefallen, dass das tatsächlich so angeschlagen steht.

Es herrscht ein Klima wie in der Waschküche, feucht warm, da macht das erneute Hineinfahren in denselben Stau nach der Pause wenig Spaß. Inzwischen haben wir gehört, dass sich der Stau noch bis zur Gabelung Würzburg – Frankfurt fortsetzt und so dränge ich Steffen, in Hersfeld West abzufahren und über Land durch wunderschöne und beinahe gottverlassene Provinz bis Alsfeld zu fahren, auch auf der Strecke bekommen wir noch eine Umleitung, aber der Wagen, der rollt…

Sowie wir bei Alsfeld wieder auf der Autobahn sind, sitzen wir im nächsten Stau fest. Putain merde!

Einige Kilometer weiter vorn stehen zwei völlig ramponierte Autos quer, der Unfall war noch so frisch, dass die Polizei noch nicht vor Ort ist.

Im weiteren Verlauf immer wieder volle Autobahnen, aber es geht gleichmäßig vorwärts, vor Mannheim machen wir Fahrertausch. Bis hier fuhr Steffen, der in Bernburg ankündigte, selbst kaum fahren zu wollen und mir das Lenkrad zu überlassen…

Bei Kandel dann die französische Grenze und endlich entspannteres Fahren. Aber durch die viele Zeit in den Staus ist klar, dass wir nicht mehr weit kommen werden, wir fahren noch durch Strasbourg hindurch und bei der Abfahrt Barr letztlich runter. Am Ortseingang von Mittelbergheim finden wir einen Rastplatz, ein nettes Pärchen, im Wohnmobil unterwegs, hat es sich hier schon gemütlich gemacht und wir stellen uns dazu.

Steffen baut das Zelt auf, ich koche. Heute habe ich es noch leicht, zu fertigen Rouladen meines Fleischers des Vertrauens, Dr. Köbel gibt es nur noch Kartoffeln dazu zu machen.
Es schmeckt so gut wie selbst gemacht, ich serviere noch einen Salat von bunten Tomaten dazu.

Ins Glas gibt es:
Château Mossé; Les Aspres; Côtes du Roussillon Les Aspres; 2003 rot;

Ein kerniger Midi – Roter, ausgewogen und gut zu trinken, leicht rustikal, aber von erstaunlicher Frische für den Jahrgang. Auch wenn er nicht an den Temporis heran reicht, für sehr gute 91/100 Th. bin ich schon bereit.

Und für Urlaubsfeeling auch – ab Morgen wird es entspannt weiter gehen.

Zwei Bilder vom ersten Schlafplatz sollen den Bericht vom Reisetag beenden…

6 Comments

  1. jens |

    Hallo Torsten!

    Schön endlich mal wieder etwas von Dir zu hören. Ich hoffe Du hast einen schönen und vor allem erhohlsamen Urlaub verbracht. Wie immer werde ich Deine Schilderungen mit Eifer verfokgen. In diesem Sinne…keep writing…Grüße Jens

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  2. jens |

    Ach ja Torsten! Was ist das für ein Auto. Ein Toyota Aygo oder nen Renault ??? (aber Kleinwagen) mit dem ihr da unterwegs seit. Passt ihr, respektive Euer Gerät und noch viel wichtiger später der Wein noch rein. Ich hab‘ da meine Zweifel….Was macht ihr den da!?

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  3. thapricus |

    Hallo Jens,

    danke für deine Zeilen – ja, der Urlaub war diesmal durch und durch gut gelungen. So wie man es sich wünscht.

    Zum Auto kann ich Banause dir nichts sagen, vielleicht klinkt sich Steffen irgendwann hier ein und beantwortet dir die Frage. Ich hab´s nur gefahren und das ging recht gut. Könnte irgendwas mit Colt gewesen sein?

    Klar, in ein nennenswertes Weinbaugebiet hätten wir nicht fahren dürfen, aber das war ja auch nicht unser Ziel. Es ging mehr Wein aus dem Auto raus, als rein…

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  4. steffen |

    Hallo Jens, es ist ein Mitsubishi,75PS.

    Hallo Torsten, danke für das viele Reinschreiben, ich hab auch die andere Internetseite gefunden. Bist gut weggekommen, bei dem Unwetter vor 3 Tagen?

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  5. thapricus |

    Hallo Steffen,

    das ist je erst der Anfang. Heute war ich leider erstmal zu „schreibfaul“, mal schauen, ob mir noch was aus der Feder wächst, sonst geht es sicher morgen weiter.

    Wir haben um wenige hundert Meter Schwein gehabt, woanders in BBG gab es schon deutlich Schäden und die Häuser der benachbarten Dörfer hat es arg erwischt. Sind heute u.a. durch Peißen (ganz kraß), Kleinwirschleben und Baalberge gekommen. Da sahen viele Häuser so aus, als wären sie von Westen unter Dauerfeuerbeschuß genommen worden + etliche zerschlagene Scheiben und abgedeckte Dächer. Ganz übel.

    Es wurde vor 18.00 Uhr so dunkel, wie es eigentlich erst 21.00 Uhr sein sollte. Totale Sonnenfinsternis…

    Ich hätte aber auch nicht flüchten können, seit letzten Dienstag hab ichs wieder arg mit den Füßen… Lass uns der Tage noch mal telefonieren… Bis dahin viel Spaß beim Weiterlesen.

    Das geht natürlich auch an alle anderen Leser, die hier gern rein schauen.

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