In die französischen Alpen und zurück 2012 – Teil 27 – 17.08.2012 (4) – La via ferrata de St-Christophe-en-Oisans – Teil 2

BY IN Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET , , ,

Und wieder kann ich beim Schauen nach unten direkt ins Wasser sehen…

… aber auch der Blick in die etwas weitere Landschaft des Flußtales ist immer wieder schön.

Es geht nach dieser Vertikalen wieder horizontal weiter und wie wir sehen, erneut ganz leicht, eigentlich ein ausgelatschter Trampelpfad, auf dem man durchaus auch ohne Seilsicherung vorwärts gehen kann.

Auf recht einfachem Wege kommen wir an die Passerelle – Brücke, die schon etwas marode scheint – manche der Bretter sind nicht mehr da, wo sie eigentlich hingehören, also muss man immer mal große Schritte machen…

… und danach geht es auch wieder etwas spannender weiter.

Es wird wieder fleißig am Flußufer gequert und man hat das Gefühl, bislang nicht wirklich viel an Höhe gewonnen zu haben. Zumal es manchmal wieder leicht runter geht.

Dann aber geht es doch auch immer mal wieder in die Höhe, in Rampenform, vertikal oder auch schon mal leicht überhängend, aber immer ohne, dass Grenzen erreicht werden. Dennoch, der Steig bietet recht viel für die Augen, die Seele und auch etwas für die Psyche und durch den Fluß sogar etwas für die Ohren… Einfache „Wanderpassagen“ wechseln sich ab mit „tricky“-Abschnitten, an denen auch mal Kraft und vor allem Technik gefragt ist, wenn man den Steig sportlich ohne Greifen ins Sicherungsseil durchsteigen will.

Insgesamt muss ich sagen, dass der Steig sensationell schön angelegt ist.

So langsam gewinne ich auch an Höhe.

Einige Häuser des Dorfes ziehen sich hier runter bis an den Fluß.

So langsam rücken auch die richtig hohen Berge immer mehr in meinen Blickpunkt, wie hier beim Blick talaufwärts in Richtung La Bérarde.

Und so geht es nun höher und höher – und ganz plötzlich ist Schluß. Quasi völlig unangekündigt. Plötzlich eine große wunderschöne Wiese mit Picknickbänken und wahnsinnig toller Aussicht auf die Bergriesen im Park Des Écrins.

Das ist eigentlich der ultimative Platz, an dem man einmal im Leben gezeltet haben muss. Und da ist dann auch gleich die Straße mit einer Haltebucht für zwei, drei Autos. Nur Jörg steht nicht mit meinem Auto da…

Dieser erste Teil des Klettersteiges ist schon einer, der die Tour und nicht nur den Tag rechtfertigt, er bekommt insgesamt von mir 19,5/20. Zwar habe ich schon schwerere und technisch anspruchsvollere gemacht, aber hier zieht auch das phantastische Naturerlebnis die persönliche Wertung hoch. Auch dass er sehr abwechslungsreich und nicht übermäßig eisenbeladen ist, rechne ich ihm an. Über das D läßt sich sicher streiten, aufgund der Länge des Steiges mag das in Ordnung gehen und ja, es gibt anspruchsvolle Abschnitte. Aber andererseits gibt es auch viele Ausruhstücken und man überanstrengt sich somit nicht. AD+ wäre für mich auch okay gewesen als Einstufung. Aber es ist ein Steig, in dem die Glückshormone durch die Lüfte fliegen…

So, what do you think ?