In Memoriam 2016 – Einmal ins Priorat (und nicht wieder zurück) – (5)

BY IN Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET , ,

Dienstag Nachmittag, Zentralmassiv, der erste Klettersteig ist geplant. Der Klettersteig ist zwar oben auf dem Pass Col du Pertuis  angekündigt, aber die richtige Zufahrt zum Parkplatz ist dann doch schwer zu finden. Ich fahre auf gut Glück…

Die D35 in Richtung Rosieres ist schließlich richtig. In einer langgezogenen Kurve kommt schließlich der Parkplatz  mit einem unscheinbaren Hinweisschild.

Der Weg vom Parkplatz an den Klettersteig ist zwar nicht schwierig, es gibt auch immer mal wieder Markierungen, aber es zieht sich letztlich „ewig“ hin.

Der Klettersteig an sich bietet dann zwar Einiges fürs Auge, ist aber psychisch und physisch eher Pille-Palle. Aus den Möglichkeiten des Felsens hat man dennoch das Maximale herausgeholt.

Spannend ist die Grotte und der finale Anstieg, dazwischen gibt es aber auch immer mal Wanderabschnitte.

Die kurze Seilbahn ist präpariert, man zieht die fest installierte Seilrolle mit einem Seil zu sich her, klinkt sich ein und ab geht´s. Hier kann auch derjenige mal Seilbahn fahren, der keine eigene Rolle hat oder sich keine leihen möchte.

Insgesamt ist der Steig aber erholsam und einfach, selbst wenn man wie ich den schwereren Weg wählt. AD (Assez difficile = mäßig schwierig) ist hier die richtige Einschätzung, ausreichend und angemessen.

In meiner Genusswertung gibt es Abzüge für den am Ende doch nervenden langen An- und Abmarschweg, ich bleibe bei einer Wertung von 17/20 stecken.

Wenn man schon mal in der Gegend ist und entsprechend Zeit hat, dann ist es okay. Mal schnell für einen Zwischenstopp auf der Durchfahrt – das hängt dann davon ab, ob man die Zeit erübrigen kann, durch den langen Weg hin und zurück wird das schnell zur veritablen Halbtagsaktivität.

Gut ist der Steig aber auch als Wiedereinstieg nach der langen Winterpause oder wenn man mit Anfängern unterwegs ist.

 

In St.-Hostien, gleich dem nächsten Dorf nach dem Pass,  finde ich einen fast perfekten Biwakplatz mit Wasserstelle und gutem WC.

Allerdings scheint mir das Licht die ganze Nacht über ins Zelt, das bereitet mir häufiges Aufwachen, auch wenn sonst die Nacht eigentlich recht entspannt und ruhig ist.

Ich habe es leider verpasst, noch einen Laden aufzusuchen, daher gibt es kein Trangia Deluxe, sondern Resteverwertung aus dem, was noch da ist. In meinem Falle werden das klassische Schinkennudeln mit Ei. Satt hat es gemacht und geschmeckt hat es auch, es muss nicht immer was extravagantes sein, auch wenn sich das in Frankreich anbieten würde.

Dazu gibt es einen Wein aus dem Harz – ich ziehe einen 2014er Müller-Thurgau vom Harzer Weingut Kirmann auf.

Kirmann kann nicht nur des Deutschen Hass-Sorte Dornfelder, er kann aus des Deutschen Hass-Sorte Müller Thurgau… und das immer besser. Ein sehr guter Wein, dem ich 91/100 Th. zugestehe.

Mit dem (großen) Rest der Flasche muss ich wieder ins Auto und mir noch mal etwas einheizen.

Erneut ist es bitterbösear…kalt.

 

Status: Lost!…

 

Mal eine ganz andere Brücke…

 

Vertikale Passage im unteren Teil der Via Ferrata.

 

Die vorinstallierte Seilbahn.

 

Ein Blick von oben in die weite Landschaft des Zentralmassivs.

 

Im dunklen Schlund der Grotte…

 

In der finalen Wand.

 

Das ist der Plan!

 

Im Rahmen meines Klettersteigführerprojektes gibt es natürlich demnächst eine detailliertere Beschreibung zur Via Ferrata des Juscles und noch deutlich mehr Fotos!

 

 

 

 

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