Tour de Via Ferrata en France 2015 (Teil 108) – 09.08.2015 (2)

BY IN Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET ,

Genf umgehen wir auf französischer Seite. Mitunter – in und hinter Annemasse ist die Ausschilderung ein wenig kompliziert. St. Julien en Genevois ist einmal kurz mit ausgeschildert, dann plötzlich wieder nicht mehr. Dann muss man auf „alle Richtungen“ achten und gelangt schließlich auf ein Stück kostenfreie Autobahn (auf Richtung Paris, Lyon, Bourg en Bresse fahren). Die Abfahrt auf die Landstraße ist dann wieder korrekt und erkennbar ausgeschildert.  Kurz danach kommt ein Hinweis, dass man, will man nach Gex, der Ausschilderung Bourg en Bresse folgen soll, so umgehen wir St. Julien und einige weitere kleine Dörfer.

Das Wetter wird indes nicht besser, zu einem Stopp füs Mittagspicknick können wir uns nicht so recht durchringen.

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In Gex geht es dann ins Hoch-Jura hinauf, erneut ein Grenzgebiet, wo man zwischen der Schweiz und Frankreich hin- und her pendeln könnte.

Wir bleiben auf der französischen Seite, auch hier haben wir vorerst kein Glück mit dem Wetter, es regnet immer wieder einmal. Auch der ersatzweise angepeilte Klettersteig von Morez muss leider ausfallen. Genau diesen hatte ich zwar 2011 mit Steffen schon gemacht, aber zum Einen könnte ich dieses Mal die Seilbahn mitbenutzen und sogar meine Petzl Tandem Speed – Rolle „erstbenutzen“, außerdem hat man in den Jahren danach noch einen neuen, schwereren Abschnitt hinzu gebaut (wie auch bei einigen anderen schon vor Jahren gemachten Klettersteigen im Jura…).

Zwischen Chapelle des Bois und Chaux – Neuve  finden wir eine Berghütte, vor der Picknicktische stehen. Just, als wir auspacken wollen, um das Mittagspicknick zu machen, fängt es erneut an zu regnen. Zugleich aber werden wir von Jugendlichen angesprochen, die uns in die Hütte herein bitten. Hier können wir dann im Trockenen essen. Es handelt sich um eine Pfadfindergruppe auf Wanderung übers Jura, die eigentlich auf ihrer Wanderung zelten wollte, wegen Dauerregens aber dann hier rein durfte. Nun teilen sie ühr Obdach mit uns Gestrandeten.

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Das Wetter wird auch am Nachmittag nicht besser. Und so haben wir auch nicht viel Freude an der eigentlich so schönen Landschaft des Hochjura.

Kurz vor Morteau finden wir einen Picknickplatz unter einem Felsvorsprung, der trocken ist. Wir machen eine Kaffeepause und beschließen, zum Übernachten zur Gîte d´ Etappe oberhalb der Echelles du Mort zu fahren und dort auf ein freies Plätzchen für uns zu hoffen, um nicht im Regen zelten zu müssen.

Vorher kaufen wir in Morteau noch die berühmte Wurst ein, auch ein paar Jura-Weine müssen noch mit, ich freue mich, dass der Spezialitätenladen am Ortseingang von Morteau, wenn man aus Richtung Pontarlier kommt, auch am Sonntag Nachmittag noch geöffnet hat. Als Selbstverständlichkeit hätte ich das nicht erachtet. Ein Käse kommt neben den Würsten auch mit nach Hause, aber Jura-Käse möchte ich gern noch in einem der Erzeugergeschäfte kaufen.

Der Laden der empfehlenswerten Käserei von Grand Combe Du Bois hat aber leider geschlossen. Im Dorf gibt es einen überdachten Picknickplatz – hier hat sich schon ein Rucksackwanderer ausgebreitet und nachtfertig gemacht. 

Wir haben Glück, in der Gîte von Le Boulois heißt man uns willkommen. Für 8 € pro Nase haben wir eine Küche zur Nutzung, eine Dusche, einen Aufenthaltsraum und ein Bett. Und alles im Trockenen, während es immer noch nicht aufhören will zu regnen. Uns ist es für heute alles egal. Hauptsache im Trockenen sitzen. Da schmeckt dann auch der 2010er Odysseus Rosat von Silvia Puig gleich wieder richtig gut…

Die Hoffnung auf einen abschließenden Klettersteigtag an der Via Ferrata des Echelles du Mort, wo ich seit 2010 noch einen Sack hängen lassen habe, stirbt zuletzt. Diese Nacht stirbt sie noch nicht…

 

 

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