Besuch beim Celler d´ Scala Dei im September 2013

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Besuch beim Celler d´ Scala Dei im September 2013

 

Celler d´ Scala Dei; Blanc d´ Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2013 weiß;

 

85% Grenache Blanc, 15% Viognier, alte Reben; 14 Monate Barriqueausbau. Sehr dunkle, honiggoldene Farbe, typische Frühlingsblumen und weiße Blüten, etwas Mango und Litschi.

Sehr voll am Gaumen, rauchig und holzig, im Moment dominiert das Fass noch. Fast fett und satt machend, aber auch eine schöne Mineralik. Ein Weißwein mit roter, sehr tiefer Seele. Eine schwere Flasche. Im Moment als Essenbegleiter, besser aber noch, zum Reifen weg legen. Dann könnte er eine sicher noch deutlich höhere Bewertung erzielen als jetzt.

90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(09/2013)

 

Celler d´ Scala Dei; Prior d´ Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2009 rot;

 

Sehr fruchtbetonter Wein, wirkt relativ einfach und klar, sehr sauber und ruchtig, etwas füllig.Ein einfacher, ehrlicher Trinkwein ohne Tiefe und Komplexität. Mit 17 € vor Ort aber recht teuer.

90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(09/2013)

 

Celler d´ Scala Dei; Artigots d´ Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2010 rot;

 

15,5°; 100% Grenache aus 550m hoch gelegener Nordlage, 65 Jahre alte Reben.

Kräutrige Noten, etwas Wermuth, wilde Erdbeeren. Blind nicht als Priorat definierbar, denn er fällt dadurch aus dem Rahmen, daß hier der Boden der Kalkstein des Montsantmassivs ist. Schöne kalkige Mineralik, sehr eigenständig. Er öffnet sich mit Luft, wird am Gaumen voller, insgesamt aber eher finessebetont mit sanftem langem Nachhall, sehr fein. Wirkt noch sehr jung, braucht Zeit, zeigt aber schon Größe. 95+/100 Th. Großer Wein.

(09/2013)

 

Celler d´ Scala Dei; St. Antoni d´ Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2010 rot;

 

15,5°; 100% Grenache von 65 Jahre alten Reben von einer 600m hohen Parzelle nach der Grau de l´ Enderrocada. Ost- / Südwestlage, Lehmboden und roter Sandstein. Sehr erdbeerige, sehr süße Grenache. Interessante Rebsortenstilistik, aber recht weit charakterlich vom typischen Priorat entfernt. Finessebetont, eher leichterer Körper, spricht mich aber insgesamt nicht ganz so sehr an. Vielleicht auch einfach noch ein zu verschlossener 2010er. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

(09/2013)

 

Celler d´ Scala Dei; La Creueta d´ Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2010 rot;

 

15,5°; 100% Grenache aus 50 Jahre alten Reben, aus einer Parzelle unterhalb der Straßen nach Pobleda bzw. Torroja, 450 bis 500 m hoch auf Llicorella – Schieferboden.

Sehr dunkle Grenache, typisch Priorat mit schöner Llicorella – Mineralik und kühler Noblesse, süßliche Grenachefrucht auch am Gaumen, frischer und spaßiger als der St. Antoni durch seine deutliche Mineralik. Noch viel Tannin, leider am Ende etwas trocknend. Den auf dem Etikett angegebenen hohen Alkohol merkt man überhaupt nicht, der Wein wirkt leicht und fast sehr elegant. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(09/2013)

 

Alle drei 2010er Einzellagen – Grenacheweine wurden komplett gleich vergoren und im Keller völlig gleich behandelt. Der einzige Unterschied sind somit die Charaktere der unterschiedlichen Lagen mit ihren unterschiedlichen Böden

 

Celler d´ Scala Dei; Cartoixa d´ Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 1974 rot;

 

Wir bekamen die Chance, quasi den Ur-Priorat vor Ort zu trinken. 1974 wurde die DOQ Priorat gegründet, damals wurde noch nicht so viel in die Flaschen gefüllt, vieles wurde noch en vrac verkauft. Der Keller von Scala Dei war einer der Ersten, die Wein auch in Flaschen abfüllten. Ich hatte bereits bei meinem ersten Besuch im Priorat zwei Flaschen vom 1975er kaufen dürfen, die meine Liebe zum Priorat deutlich forcierten und nun die Chance auf den Erstling!

 

Man muss dazu sagen, dass es bei so alten Flaschen immer solche und solche gibt. Wir hatten das Glück auf eine Top-Flasche – Danke Ricard Rofes!

 

80% Grenache, 20% Carignan, 60 % Llicorellaböden, 40% Kalkstein / Lehmböden.105.120 Flaschen

Sehr offene, eindrucksvolle, kräutrige Nase, tief, burgundisch, reif, aber immer noch voll am Leben – das ist mit Sicherheit eine der besseren Flaschen dieses Priorat-Seniors. In einem solchen Alter braucht man auch immer das Glück einer optimalen Flasche. Das hier ist ein eindrückliches Erlebnis eines in Würde gereiften Priorats. Bis die ersten Flaschen der Pioniere dahin kommen, müssen nochmals 15 Jahre vergehen. Diese Flasche hier macht Hoffnung und beweist, dass auch Priorat altern kann. (wie ich das ja schon mit meinen beiden Flaschen aus 1975 vor Jahren erlebt habe).

Noch immer dunkel im Kern, aber oben mit bräunlich ockerfarbenem Rand – ein farbliches Reifeanzeichen. Sehr anspringende, üppige und volle Nase – kräutrig wie ein Chartreuse ohne den starken Alkohol, tief.

Am Gaumen viel Finesse, immer noch lebendig. Beeindruckt. Mineralik. Immer noch Reserven. Langer inteniver Nachhall. Keine schiere Kraft, sondern Komplexität und Vielschichtigkeit eines großen emotionalen Erlebnisweines. Den Gaumen und die Zunge streichelner zärtlicher langer Nachhall, dort nasser Schiefer, eine weniger präsente Frucht (sie ist noch da, aber nicht mehr im Vordergrund), dafür dieses Kräuterensemble nach einem Gewitterregen, würzige Noten.

Aus dieser in Würde gereiften Flasche ein einmaliges Erlebnis, das ich mit 97/100 Th. adle. Weltklassewein.

(09/2013)

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