Château Masburel Blanc; Montravel; 2002 weiß

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Ich erhielt dieser Tage Verkostungsnotizen eines meiner Kunden aus Wien zu zwei Weinen aus meinem Angebot – er hat mir erlaubt, diese Notizen in meinem Blog allen meinen Lesern zugänglich zu machen. Daher richte ich gleich eine neue Kategorie ein: „Von meinen Kunden verkostet“

Hier die Notiz von W. Keil zu diesem reifen Weißen von Château Masburel:

Ich habe natürlich nicht warten können und deshalb gestern gleich mal den

2002 Château Masburel Blanc

aufgemacht.

Hier meine Eindrücke, ungeschönt und nicht in Form gebracht – einfach so, wie ich mitnotiert habe:

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1. Tag:
13% alc., glänzend goldene Farbe, tendiert ins bernsteinfarbige, aufgemacht und in Burgunderkelch eingeschenkt, verhalten nach Trockenfrüchten, Aprikosen, Ananas, gelbe Äpfel, trotzdem auch frische, leicht florale Eindrücke, leider keine Kräuter, auf die ich so stehe, …. am Gaumen kräftig und cremig, auch Holz ist spürbar, im Abgang heiß und etwas bitter (zu warm geöffnet), Abgang könnte auch länger sein.

60 min: … wächst sich relativ schnell immer mehr zusammen; jetzt passt auch die Temperatur, der Wein sollte nicht zu kalt sein – aber halt auch nicht so warm wie am Anfang (18 Grad); Nase macht auf, Flieder, Veilchen, Honignoten kommen dazu, eine gewisse Süße zieht sich jetzt durch alle Komponenten, das Bittere geht in den Hintergrund. Sehr spannend. Der Wein verändert sich im 10-Minuten-Takt. Die florale Komponente tritt jetzt stärker hervor – der Wein kommt in eine schöne Balance, Holz ist besser eingebunden; etwas Bitteres im Abgang bleibt. Abgang ist jetzt merkbar länger und schöner.

Hedy (–> meine bessere Hälfte): er schmeckt ihr nicht … sie meint, er schmeckt nach Cognac

2. Tag:
Wein ist in schönster Trinkverfassung. Alle Komponenten sind schön miteinander verbunden; Holz ist heute perfekt eingebunden, von Bitterkeit im Abgang fehlt jede Spur. Ausgewogen. Schönes Süße/Säure-Spiel im Abgang, am Gaumen Aprikosen, Mandarinen und Exotische Früchte; Gefällt mir sehr gut!
<------------------ Ich habe den Wein etwas zu warm geöffnet. Ich hab mir zwar schon gedacht, dass dieser Weiße nicht zu kühl getrunken werden darf, aber das war dann doch etwas zu warm. Ich hab auch gleich den Burgunderkelch genommen. Dass der Wein Luft braucht, hab ich nämlich auch vermutet. Die Farbe ist der Hammer (nomen est omen ;). Sowas hab ich bei einem doch noch nicht sooo alten Weißwein noch nicht gehabt. Wahnsinn. Ich sag mal, dem Wein würden ein paar Stunden in der Karaffe sicherlich nicht schaden. Ich hab ihn aber natürlich sofort probieren müssen 🙂 Am Anfang waren die vielen Aromeneindrücke noch ein bisschen Stückwerk. Aber mit jeder Stunde fügten sich die Puzzleteile mehr zusammen. Am Ende des ersten Tages war schon zu erkennen, dass da etwas sehr gutes im Glas ist. Meiner lieben Hedy ist das nicht so vorgekommen. Ich sag mal so: sie hat ihn in einer zu frühen Phase probiert. An und für sich steht sie nämlich eh auf solche Granaten. Am nächsten Tag dann (heute - jetzt) war er voll da. Sehr guter Wein, leider waren nur noch 2 Gläser übrig. Polierte Eleganz gepaart mit Kraft und Energie. Gefällt mir sehr sehr gut.

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