Priorat in weiß – neu oder wieder verkostet im Januar / Februar 2012

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Auf Veranstaltungen und Proben mit einigen meiner Kunden wurden zwei Weißweine mal wieder unter die Lupe genommen, von denen es noch einiges über meine Prioratführerselektion zu bestellen gibt. Beide Weine haben dabei ihr Niveau gehalten. Zu diesen Weinen habe ich zwar keine großen Notizen gemacht, aber ich habe sie bewertet und möchte sie daher auch erwähnen.

Sangenis I Vaque; Lo Coster Blanc; Priorat – Porrera; 2007 weiß;

Dieser rare Weißwein aus Grenache Blanc und Macabeu – weniger als 300 Flaschen insgesamt und im deutschsprachigen Handel nur bei mir erhältlich – überzeugt einmal mehr mit Größe Das Holzfass beginnt sich einzuarbeiten, der komplexe Wein zeigt erste Reifenoten, ist sehr aromatisch und zeigt Kraft, aber auch Tiefe. 95/100 Th.
(01/2012)

Nur noch 8 Flaschen vorhanden!
Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 24,00 €
Netto 20,17 € 32,00 €/l

Von diesem Wein biete ich auch 2008 und 2009 an. Bei einer Bestellung von 6 Flaschen – auch aus den Jahrgängen gemischt, kommt der Wein in der schönen originalen Holzkiste.

Zum Keimzeitkonzert auf der Burg Rabenstein gab es erneut den ersten Jahrgang vom reinsortigen Viognier von Merum Priorati. Auch dieser Wein, von dem es nur 1.200 Flaschen gibt, ist sehr selten zu finden, in Deutschland derzeit wohl nur bei mir.

Merum Priorati; Ardiles Blanc – Viognier; Priorat – Porrera; 2009 weiß;

Unverändert sehr frisch und ausgeprägt exotischer Fruchtmix, das Ganze ist elegant, aber nicht zu wuchtig. Er wirkt zarter als viele im Fass ausgebaute Weiße aus dem Priorat, hat aber eben auch kein Holz gesehen. Verströmt nach wie vor Noblesse. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.
(01/2012)

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 22,00 €
Netto 18,49 € 29,33 €/l.

Gänzlich privat wurden dagegen zwei weitere Weiße aus dem Priorat zum reinen Vergnügen getrunken, auch hier habe ich nicht viel notiert und bei beiden Weinen wird es schwer sein, sie noch irgendwo aufzutreiben.

Mas Garrian; Blanc Sample; 2007 weiß
Der unverkäufliche Weißwein von Mas Garrian hat inzwischen seinen Tanninmantel abgelegt, schmeckt reif und ausgewogen und sollte nun so langsam mit Freuden getrunken werden. Die mürben Apfelnoten dominieren noch immer, auch wenn Quitte und Birne mit von der Partie sind und der Wein langsam eine reife Komplexität zeigt. 94/100 Th. Exzellenter Wein.
(01/2012)

Noch besser präsentierte sich meine letzte Flasche von

Mas d´en Gil; Coma Blanca; Priorat – Bellmunt; 2001 weiß;

Mein Jahreswendewein – zu Silvester und Neujahr getrunken – und leider auch meine letzte Flasche. Reif und komplex, vielschichtig wie ein großer weißer Burgunder und exotisch wie einer der besten weißen Weine aus dem Midi. Ein Gedichtband, in dem es sich immer wieder gut liest – klassische Liebesgedichte natürlich. 96/100 Th. Großer Wein. Hat sich insgesamt besser präsentiert als die Flasche bei der „ten years after“ Probe letztes Jahr im Oktober.
(01/2012)

Anfang Februar kam dann noch eine einsame weiße Musterflasche dazu.

Jeroni Basté Wittig vom Celler de l´Abadia aus Gratallops macht nun neben seinem sehr speziellen Rosat de Barriques auch noch einen weißen Wein, der die Palette seiner Rotweine ergänzt.

Celler de l´ Abadia; Sant Jeroni – Pedro Ximenez de l´ Aubada; Priorat – Vi de Vila de Gratallops; 2010 weiß;

Die Familie Basté besitzt auch einige Weißweinreben in der Lage L´ Aubada in Gratallops, daraus wird nun der neue Weißwein gekeltert.
Er besteht aus 50% Pedro Ximenez; 30 Carinyena Blanc; 10% Garnatxa Blanc und 10% Viognier und wurde 6 Monate lang in französischem Holz ausgebaut. Er kommt mit nur 13,5° Alkohol aus, was für das Priorat wirklich wenig ist.

Tag 1: leicht offene, exotische Nase, sehr klar und frisch, was sich auch am Gaumen bestätigt. Wirkt eher nördlicher – fast schon wie ein deutscher trockener Weißwein mit sehr viel “ bunten“ Zitrusfrüchten (das berühmte französische „Agrûmes“…) am Gaumen. Ein Durstlöscher, etwas frech und heiter.

Wirkt keinesfalls wie ein typischer Barrique-Weißwein aus dem Priorat und ist eigentlich auch für einen PX sehr untypisch. Mit nur 13,5° vergleichsweise ein Priorat „Leichtgewicht“, der aber bei allem zunächst Prioratuntypischen die Rasse und Kühle eines gehobenen Durstlöschers zeigt. Schöne Länge. 92+/100 Th. Sehr guter Wein.

Tag 2: Ist jetzt insgesamt von der Säure her milder wirkend und am Gaumen überwiegt eine verspielt exotische Aromatik. Mehr Glätte und weniger Spannung. Irgendwie glattrasiert. 91/100 Th. Sehr guter Wein.

Tag 3: Da war wieder das berühmte Loch des 2. Tages, heute ist er wieder ein wenig expressiver in der Nase und wirkt auch am Gaumen einen Tuck komplexer. 92/100 Th. Sehr guter Wein.

92+; 91; 92 = 91,67+/100 Th. = 92/100 Th. = Sehr guter Wein.
(02/2012)

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