Einmal ins Ungewisse 2010 – 20.09.2010 (Teil 8), von den Vogesen ins Jura

BY IN Reisetagebuch eines genügsamen Genießers, Trangia deluxe NO COMMENTS YET , , ,

Die steile Bergstraße über den Col du Ballon d´ Alsace bringt uns nochmals ganz hoch in die Vogesen, wir lassen uns aber schon bald abrollen und finden bei Giromagny einen schönen Platz, der für unser Mittagspicknick mit Brot, Wurst und Käse aus den Vogesen wie geschaffen war.

Dann steht uns der Sinn nach „etwas mit Wasser“, ein bissel Boot fahren oder so was wäre mal nicht schlecht. Wir steuern die Seenlandschaft bei Sermamagny an, die wunderschön gelegen ist. Leider ist für Boote, Tretboote und auch für Minigolf an diesem schönen Spätsommertag dennoch bereits Saisonschluß und wir fahren unverrichteter Dinge weiter und wuseln uns kurze Zeit später durch das Stadtzentrum von Belfort.

Nach der nervigen Ortsdurchfahrt und einem Stück Autobahn landen wir auf einer neu gebauten Schnellstraße nach Delle. Schneller als gewollt stehen wir an der Schweizer Grenze, wo wir unerwarteter Weise recht ausführlich kontrolliert werden, gottseidank kommen die Beamten dennoch nicht auf die Idee, meinen Vorrat an im Urlaub zu trinkenden Weinen zählen zu wollen, die ich ja im Transit durch das Stück Schweiz mitnehmen musste.

Dann tanken wir in Buix zu 1,23 €/l. So wirklich viel günstiger, wie ich es kenne, ist es leider nicht mehr, der Euro ist wahrlich nichts mehr wert bei den Eidgenossen…

Es geht dann durch Porrentruy und über die Corniche du Jura und Saint Brais nach Saignelegier.Yvonnes kurzer Kommentar zur ersten Stippvisite in der Schweiz:“Langweilig…“

Das Doubstal entschädigt. Über Damprichard geht es dann nach Maiche.

Hier will man uns lieber verhungern lassen, als uns auf die Schnelle im Intermarché noch Brot und ein paar Kleinigkeiten zu verkaufen. Es sei bereits geschlossen, sagte der Typ am Empfang und ließ nur noch raus, nicht mehr rein. Naja, es gibt in jedem Land solche und solche…

Auch der Campingplatzwart will sich nicht noch mal für uns bemühen, um uns in der Gîte d´ Etape unterzubringen – ob wir denn kein Zelt bei hätten, fragt man uns genervt am Telefon. Dieses sollten wir einfach aufstellen, man käme dann am Morgen zum Abkassieren. Da die Unterbringung in der Gîte nur unwesentlich teurer gewesen wäre, wollten wir eigentlich lieber in einem Bett statt in den Schlafsäcken die letzte gemeinsame Nacht verbringen, aber das bissel Mehreinnahme interessierte nicht.

Dafür gab es eine zahme schwarze Katze, die uns beim improvisierten Abendbrot Gesellschaft leistete.

Trangia deluxe: Es gab, was noch da war – und so zauberte ich aus Zucchini, Paprika, Tomate und Zwiebel ein Gemüse zu Nudeln und opferte dazu eine Büchse Thunfisch,die eigentlich mal für einen Tomaten-Thunfischsalat gedacht war. Aber auch so war es lecker. Im Anschluß gönnte ich mir noch ein bissel Ziegenkäse. Yvonne mag den nicht so sonderlich. Zu trinken gab es dazu einen 2005er L´ Eglantier; Clairette d´ Adissan von der Kooperative in Adissan im Languedoc. Ein recht einfacher Süßwein, der sich unkompliziert trinken ließ und der zum Ziegenkäse sogar noch einen Trumpf heraus holte. Diese lieblichen bis süßen Clairette Weine sind eine lokale Spezialität, die allerdings inzwischen recht rar ist. Die ** seinerzeit im Guide Hachette kann ich nicht ganz nachvollziehen, aber gute 86/100 Th. gibt es auch von mir für diesen recht preiswerten Weißwein.

Nun dürfen wir uns auf ein erstes richtig großes Highlight der Tour freuen, die Echelles du Mort – die Todesleitern warten auf uns…

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