Eine „Kleine Eiszeit“ – Pause…

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muss ich mir zwangsläufig schon wieder nehmen, dabei hatte ich doch gehofft, es würde mit dem Weinverkauf wieder etwas aufwärts gehen, nachdem der Januar besser anlief, als die Monate des letzten Quartals 2011. Anfang Januar musste ich schnellstens handeln und eine neue Palette nach Deutschland kommen lassen, denn das Olivenöl drohte ausverkauft zu werden und auch die Olivengläser nahmen rapide ab. Flugs wurden noch ein paar Weine gefunden, die auf meiner „Watchlist“ sehr weit oben standen und die nun mein Angebot bereichern und glücklicherweise ging diesmal alles ganz schnell mit meinem Stammspediteur, wenn auch die Transportkosten sich enorm verteuert haben gegenüber dem Vorjahr – aber wenigstens ist die Spedition pünktlich und zuverlässig. So fuhr man denn auch gegen den drohenden Wintereinbruch an und ich konnte schnell noch alles in den Keller retten – zwar konnte ich dann erst mal nicht mehr treten, aber sortiert werden musste später…

Und nun leidet Deutschland wieder unter Dauerfrost, einige noch bestellte Weine warten in den gepackten Paketen auf wieder höhere Temperaturen, aber die meisten Kunden warten mir ihrer Bestellung erst mal wieder besseres Wetter ab – glücklich diejenigen, die eh einen vollen Keller haben, von dessen Weinbeständen sie jetzt bei der Kälte zehren können.

Denn bei den eisigen Temperaturen gibt es nichts Schöneres, wie gut und gepflegt zu Hause essen und trinken. Da ist es warm, man muss nicht raus, nicht das Auto frei kratzen, keine Angst vor der Polizeikontrolle haben und sich über schlechte Weinkarten aufregen und schlussendlich ein Bier aus Verzweiflung bestellen… Im eigenen Weinkeller findet man eh meist die Tropfen, die man gerne und gar am Liebsten trinkt. Und man kann ja schon mal überlegen, womit man hinterher die entstandenen Lücken wieder auffüllt.

Vielleicht denkt ja dann auch der eine oder andere wieder an die Weine meiner Prioratführerselektion oder auch an den 15%igen Rabatt auf die Weine von unterwegs, die ich gern auslisten würde, weil ich gemerkt habe, dass ich mich klar und deutlich als Spezialist in puncto Priorat etabliert habe, man aber eher nicht auch nach anderen guten Weinen bei mir sucht…

Wenn es dann mal einen Tag in dieser „Kleinen Eiszeit“ gibt, an dem der Himmel nicht grau ist. dann sollte man doch mal ein paar Schritte vor die Tür machen, entsprechend dick eingemummelt natürlich… Dann kann man vielleicht auch die schönen Seiten dieser klirrenden Kälte entdecken, auch wenn die Bilder bizarr und eiskalt anmuten. Ich habe an einem solchen Tag in dieser Woche einen kleinen Spaziergang an die Saale runter gewagt und natürlich den Fotoapparat mitgenommen. Der Fluss war so stark zugefroren, wie ich es wohl seitdem ich 1988 nach Bernburg zog, noch nicht erlebt habe, dennoch auf und über den Fluß habe ich mich noch nicht getraut. Aber ich erinnere mich an noch frühere Studienzeiten, als mein Freund Jörg Schulze noch in Werben in der Altmark wohnte und ich in Dresden studierte. Als ich ihn in Werben besuchte, wollten wir an der zugefrorenen Elbe spazieren gehen und als wir auf der Höhe der Fähre nach Havelberg Leute auf der zugefrorenen Elbe sahen, wanderten auch wir übers Eis und weiter nach Havelberg, tranken dort einen Kaffee (oder Grog?) und schrieben Postkarten, um das Erlebnis zu verewigen. Als wir dann wieder zurück gingen, sahen wir schon den Eisbrecher nahen… Das hätte damals böse enden können, wenn wir auch noch auf ein Schnitzel gewartet hätten…

Hier ein paar Impressionen von der zugefrorenen Saale im Februar 2012 zum Ausgleich für derzeitig ausbleibende Weinpakete, die erst wieder verschickt werden, wenn der Dauerfrost vorbei ist:

Nichts mehr mit „Fährmann, hol über“ und auch den Enten blieb nur eine kleine Pfütze zum Schwimmglück… – und ich hoffe, ihr habt alle noch ein paar gute Prioratweine von mir im Keller, um die Eiszeit zu überstehen – und denkt auch dran, euch dann wieder zu bevorraten, denn die nächste Eiszeit kommt bestimmt.

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