Einmal in die Alpen 2016, ein Reisetagebuch (19)

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Freitag

Die Sonne weckt mich!

Nach dem Frühstück wird in Beaufort zunächst der obligatorische Käsegroßeinkauf vorgenommen. Ein Reblochon, ein Reblochon Fermier, ein Abbaye de Tami, ein Tomme de Bauges, ein Tommete de Yenne und zwei gute Stück Beaufort d´ Ête müssen neben einem Stück Butter und Alpenjoghurt mit auf den Weg nach Deutschland. Damit gibt es dann für die nächsten Monate stets guten Käse auf dem Teller, über den Preis möchte ich dann in diesem Zusammenhang gar nicht reden, allein schon das Wissen, solche guten Sachen zu Hause nicht zu bekommen ist Grund genug, eine komplette Kühltasche fast zu befüllen – eine kleine Lücke muss noch für Käse aus dem Jura bleiben.

Über den Col de Saisies komme ich auf die Spuren der diesjährigen Tour de France. Notre-Dame-de-Bellecombe, Megève, Combloux erinnern mich ebenso an die Tour.

Hinter Taninges finde ich endlich einen Platz für das Mittagspicknick. Ich nehme mir die Zeit, einen Salat zu machen – 2 verschiedene Sorten Tomaten, Paprika und Gurke…

Gut gestärkt geht es dann an den nächsten Klettersteig, der Zugangsparkplatz dafür liegt in der Gorge de Tines vielleicht 1,5 km vor Sixt-Fer-À-Cheval.

Obwohl der Parkplatz gut voll ist, erwische ich noch einen Platz im Schatten. Das ist gut so, denn es ist wieder ein heißer Sommertag heute.

Da der Steig La Via Ferrata Du Mont in Sixt-Fer-À-Cheval (AD bis D) komplett mit 3 bis 4 Stunden angegeben ist, nehme ich den Rucksack mit einer Flasche Wasser mit. Aber sowohl der Anmarschweg als auch weite Teile des Steiges an sich verlaufen im Waldschatten.

Lange Zeit verläuft der Steig am Felshang ansteigend, ohne dass man die Hände einsetzen müsste, dann endlich geht es mit Querungen im Fels weiter. Es ist alles einfach und überschaubar im ersten Abschnitt des Steiges, auch der kleine Anstieg zum Ende dieses ersten Teiles.

Es folgen nach der ersten Ausstiegsmöglichkeit deutlich anspruchsvollere Querungen, es wird ausgesetzter und so langsam kommt Würze ins Spiel.

Vor dem 3. Angsthasenausstieg muss man einen leichten Überhang hoch, anschließend im letzten Teil des zweiten Abschnittes wird es knackiger. Ausgesetztes und leicht überhängendes Absteigen fordert die Arme, es folgen anspruchsvollere Querungen, eine leicht überhängende Leiter und ein knackiger kleiner Überhang zum Schluss.

Auf einem Wanderweg zurück in Richtung Parkplatz geht es dann oben durch den Wald, bevor man in einen 3. Abschnitt einsteigen darf. Hier geht es oberhalb des ersten Abschnittes in entgegengesetzter Richtung absteigend in der Felswand, ebenfalls wieder anspruchsvoller, aber nie wirklich schwer. Man braucht allerdings oft den Fels und da sportlich zu bleiben und nicht ins Sicherungsseil zu greifen ist nicht immer einfach, denn der Kalkstein ist an vielen Stellen rutschig und abgegriffen speckig. Da gibt es dann auch etwas Adrenalin.

Ein paar Fotos zum Klettersteig gibt es auch hier, mehr davon dann in meinem Klettersteigführer…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Anschluss schaue ich mir noch den alten Ort Sixt-Fer-À-Cheval mit seiner alten Kirche an und ich fahre in den Felsenkessel hinter allerdings gibt es hier nur Bezahlparkplätze und es ist schon zu spät, hier noch etwas Größeres zu machen. Also kehre ich um, denn wir sind hier in einer Sackgasse. In Samoens komme ich dann wieder auf die Tour de France-Strecke, es geht über den Col de Joux Plane auf schmaler abenteuerlicher Straße.

Ich finde einen schönen Biwakplatz und genieße eine letzte Nacht in den Alpen.

Am nächsten Morgen wird es zu regnen beginnen wie ich grade mit dem Frühstück fertig bin. Es wird ein Dauerregen sein, der die Flucht nötig macht. Der Regen folgt mir auch durch das Jura. Zum Glück gibt es noch die Bleibe oberhalb der Todesleitern, wo ich einmal mehr für günstiges Geld in der Not des Dauerregens übernachten kann.

Mit dieser Flucht aus dem Regen endet dann auch hier dieses Tagebuch…

 

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