In die französischen Alpen und zurück 2012 – Teil 59 – 23.08.2012 (1) – Via Ferrata La Grande Falaise bei Freissinières (1)

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Heute steht einer der Klassiker auf dem Programm, die Grande Falaise bei Freissinières beherbergt den ältesten Sportklettersteig Frankreichs. Er wurde 1989 eröffnet und ist seit 2010 kostenfrei zu begehen, vorher wurde ein Eintrittsgeld erhoben.

Nach dem Frühstück in der Gîte haben wir also nur wenige Kilometer zu fahren und schon bald finden wir den überfüllten Klettersteigparkplatz. Uns gelingt es, einige Meter weiter oben an der Straße zu parken, was sich als großer Vorteil erweist, denn so stehen wir im Dauerschatten großer Bäume und nicht wie sonst in der knalligen Sonne. Ein Auto mit Münchner Kennzeichen, welches wir schon zwei mal an anderen Klettersteigparkplätzen in den vergangenen Tagen gesehen hatten, steht auch schon wieder da.

Der Anmarschweg zum Beginn des Klettersteiges ist relativ bequem zu gehen. Es geht langsam und gleichmäßig ansteigend zum Fels, an dem es auch sehr viele Kletterrouten gibt. Nach ca einer Viertelsunde stehen wir am Beginn des Steiges.

Jörg schaut auf den ersten Metern erwartungsvoll auf das, was kommt.

Der Fels ist Kalkstein, allerdings sehr farbenfroh mit ocker und rötlichen Sandsteinen im Gemisch. Es erwartet uns viel fürs Auge.

Auch die Blicke ins Tal von Freissinières sind stetig großartig, lediglich durch das gleißende Licht der Sonne ist es kein so wirklich klarer Weitblick.

Zunächst gewinnen wir etwas an Höhe…

… allerdings eher in kleineren Absätzen, die uns insgesamt recht furchtlos an unser Vorhaben gehen lassen.

Zwischendrin erinnert es immer wieder an einen leichten Wanderweg. Hier sehen wir schon mal sehr schön das Farbspiel des Felsens.

Die nächste Mauer haben wir in einer Art Kamin zu bezwingen…

… – das läuft hier von Physis und Psyche her alles noch im grünen Bereich, aber wir sind ja auch noch ganz am Beginn des Steiges.

Wir erreichen nun den ersten spannenderen Abschnitt, die „Diedre Gris“…

… und Jörg scheint es wohl doch etwas mulmig zu werden. Hier sehen wir zum ersten Mal, was die „Spezialität“ des Steiges ist, es gibt jede Menge Querungsabschnitte mit wenig Eisenhilfe, wo der Kontakt vom Steigenden zum Fels gefragt ist. Aufgrund des Alters des Steiges und der Felsbeschaffenheit haben wir hier oft eine „schön glänzende Patina“, der Weg ist gut abgegriffen und abgetreten, es erfordert mitunter Mut, nicht in das Sicherungsseil zu greifen, denn es gibt schön rutschige Abschnitte.

Was für mich eine Herausforderung darstellt, wird für Jörg mitunter zum Graus.

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