In Memoriam 2016 – Einmal ins Priorat (und nicht wieder zurück) – (9)

BY IN Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET , ,

Der Klettersteig von Rousses ist eine komische Angelegenheit.

Einen richtigen Parkplatz gibt es dafür nicht, in die kleine Bucht passen 2, vielleicht 3 Autos. Aber heute so kurz vor dem Regen bin ich eh total alleine unterwegs.

Der Zugang ist kurz, steil absteigend. Auch hier gibt es wie überall im Lozère die Wahl zwischen Gelb (leichter) und rot (schwerer) und mehrere Wechselmöglichkeiten. Insgesamt ist es aber der leichteste Steig im Dèpartement.

Ich bin für den roten Weg offen und werde zugleich an kurze Überhänge zum Warmwerden geschickt.

Es ist schwerer als die sportliche Variante des ersten Klettersteiges der Tour, aber lange nicht so fordernd wie der gestrige Spaß. Aber immerhin wird es immer mal recht tricky und es ist technisch anspruchsvoll.

Mitunter muss die Schwerkraft überwunden werde, man muss krauchen, auch mal die Hände aus den Taschen nehmen, auch wenn es zwischendrin langatmige Wanderstellen gibt. Bei einigen zu kletternden Passagen ohne technische Hilfsmittel wird es schwer, nicht ins Sicherungsseil zu greifen, viele Stellen sind auch ohne Regen feucht und gut rutschig, man braucht Schuhe mit gutem Grip.

Adrenalin gibt es auch – beim Wiederabbasteln der Seilrolle nach der Seilbahnankunft, wo man zwar gebremst ankommt, aber sofort völlig Schei..e in einem Überhang steht. ich klinke sofort eine 80er Bandschlinge mit großem Karabiner in das U-Eisen für die Hände ein, um diese frei zu bekommen. Dennoch muss ich aufpassen, dass mir hier nichts vom Material irgendwo runter fällt beim Abbasteln der Seilrolle. Eine ganz kurze 40er Bandschlinge hatte sich schon ohnehin als zu kurz erwiesen, um die Seilrolle am Gurt zu befestigen, nun bin ich froh, dass ich zwei längere Schlingen parat hatte. Einhändig gäbe es nicht nur die Gefahr, Material fallen zu lassen, sondern auch die des Abtropfens vom Fels.

Witzig ist auch die finale Passerelle mit Linksdrall. Beim Überqueren dieser muss man sich rechts belasten, um die Balance zu halten.

Ein Steig, in dem Mitdenken gefragt ist, zudem in schöner Landschaft. Lohnt einen Abstecher und wer mehr darüber wissen will und mehr Fotos als diese Auswahl hier sehen will, dem empfehle ich die Bestellung des PDF´s zu diesem Steig.

Die lange Passerelle über den Fluss.

 

„Krauche“ nach der Brückenpassage.

 

Brücke, Abstiegswand und Seilbahn.

 

Aufstieg vor der zweiten Unterteilung in Leicht und Schwer.

 

Sportliche, teils überhängende Querung nach links.

 

Ein Blick nach unten.

 

Finale Wand.

 

Blick von der Straße in die Schlucht, wir sehen auch die lange Passerelle.

 

Status: Kleines Glück, aber hungrig, keinesfalls erschöpft.

 

 

 

 

 

 

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