Prioratführer – El Molar – Portal del Priorat

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Nun habe ich fast zwei Tage über der nächsten Datei gesessen, aber ich denke mal, es hat sich gelohnt…

Die Rede ist von einem der grandiosen Aufsteiger der letzten Jahre im Priorat – Portal del Priorat.

Der Architekt Alfredo Arribas hat sich hier seinen Traum verwirklicht – ein Vorzeigeweingut – nicht nur für die Gemarkung El Molar, nein, für das ganze Priorat ist hier entstanden. Es wird streng ökologisch gearbeitet und von Beginn an wurden hier grandiose Weine erzeugt.
Schon die 2010er CD-Fassung der Datei war recht umfangreich bebildert, aber durch die rasante Entwicklung seither wurde eine komplette Überarbeitung nötig. Schon der allgemeine Informationsteil ist nun wesentlich ausführlicher, aber auch sonst findet man inzwischen von allem deutlich mehr – das 50 seitige PDF (Stand 11.02.2013), welches hier herunterladbar ist, umfasst Notizen und Bewertungen zu 14 Weinen aus 2006 bis 2011, es zeigt 10 Etiketten (seit 2007 gibt es sehr schöne, skurile Künstleretiketten für die drei hochwertigen Weine, zu denen jeweils auch eine Kurzgeschichte gehört.) und insgesamt 54 Fotos.

El Molar – Portal del Priorat

Das Projekt von Alfredo Arribas begeistert mich, seit ich es kenne – und ich kenne es seit dem ersten Wein, dem Negre de Negres 2006.

Leider kann ich das Angebot meiner Prioratführerselektion nur erweitern, wenn es die gesamte ökonomische Situation zulässt, aber Portal del Priorat gehört für mich seit längerem auf die „To do“ – Liste.

Ich nehme zunächst zwei rare und hochwertige Weine auf, den jetzt überzeugt habenden Tros del Clos 2010 und den Somni 2009, der mich bereits im letzten Jahr begeistert hat. Wenn die Sachen angenommen werden, kann ich mir aber auch noch eine Erweiterung des Portfolios vorstellen. Beide Weine können ab sofort per Mail oder Telefon vorab bestellt werden, ausgeliefert werden die Weine nach ihrer Ankunft Ende März, Anfang April diesen Jahres.

Somni; 2009 rot
14°; aus der Lage Clos del Portal

Tag 1 (Blind): Tiefe, sehr noble Nase, aber noch nicht völlig offen. Dunkel und etwas parfümiert, ein Hochseiltänzer und Akrobat, nobel angezogen. Macht mit Luft den Duftfächer immer weiter
auf , wird regelrecht irre und kündigt einen großen Stoff an. Am Gaumen eine seidige Eleganz, perfekt ausbalanciert. Tief und finessenreich. Hier wird ein enorm emotionales Ballett getanzt. Ganz
großer Stoff. 98+/100 Th. Weltklasse.

Tag 2 (Blind): Dunkle, üppige, perfekte Nase, insgesamt unverändert zum ersten Tag. 98+/100 Th.

Tag 3: Unverändert 98+/100 Th.

Tag 5: Unverändert genialer, würziger und sehr nobler Wein. 98+/100 Th. Weltklasse.

Tag 9: Eine Wahnsinnsnase auch nach 9 Tagen, sehr würzig und kräuterig, heute auch etwas an Absinth erinnernd. Ketzerisch und betörend. 98/100 Th. Weltklasse.

98+; 98+; 98+; 98+; 98 = 98++++/100 Th. = 98/100 Th. Weltklassewein.

Platz 2/16 (Wein 13 in der Blindprobe) in der Probe im April 2012 – damals war nur der Roquers de Samsó 2009 noch besser.

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) in der Vorabreservierung 39,00 €
Netto 32,77 € 52,00 €/l.

Späterer Preis voraussichtlich 41,00 €

Tros de Clos; 2010 rot
13,5°; Trauben aus der Lage Clos del Portal; 14 Monate im französischen Eichenholzfass; ungefiltert; Flasche N° 716 von 1.477 Flaschen. Warum der Wein den Beinamen „The Scarecrow“ (die Vogelscheuche) hat, muss noch hinterfragt werden.

Tag 1 (blind): Offene, ansprechende Nase, etwas parfümiert. Am Gaumen sauber, frisch und sehr geradeaus, mineralisch. Solides Handwerk – eine klare Sache, aber noch nicht wirklich begeisternd.
92+/100 Th. Sehr guter Wein.

Verhaltene, aber recht tiefe Nase, Brombeere, Tabak, im Wein von mittlerem Körper, saftige, kompakte Frucht, konzentrierte Aromen von Brombeere, Holunder, dichter Tannin-Teppich, ein konzentrierter Tropfen der den Gaumen gut beschäftigt, gute Länge, noch sehr jung, aber mit Entwicklungspotential. 92+ NK Punkte

Platz 8 nach der Blindprobe.

Tag 2: Dieser Wein profitiert unwahrscheinlich von 24 Stunden Luft. Heute eine tolle offene Nase, nobel und mit Tiefe, hat sich deulich geöffnet. Zeigt sich heute auch am Gaumen nobler und wesentlich eindrücklicher, dunkle Pralinen und ein Korb voll Kirschen. Das macht heute viel Spaß.
95+/100 Th. Großer Wein.

In der Nase tiefe, dunkle Brombeer-Frucht, Kirschlikör, Rumtopf, im Wein von mittlerem bis dichten Körper, dichte, komplexe Frucht, Brombeere, Holz, legt den Gaumen aus, dichter Tannin-Teppich, ohne sperrig zu wirken, moderate Säure-Struktur, ein Kraftbolzen, langer Abgang
93+ NK Punkte

Tag 4: Dunkle Noten, heute schon deutlich seriöser, er kann richtig gehend überraschen heute. Er gehört in dieser Runde ganz weit mit nach vorne. Hätte er jeden Tag eine Performance wie heute gezeigt, wäre es ein Weltklassewein – im heutigen Zustand ist er es. 97+/100 Th.

An der Nase eine verführerische schwarze Frucht, wunderbare Würze, ein Riechtraum – Carinena-Alarm!
Am Gaumen sehr dicht, enorm vielschichtig, sehr elegant mit beeindruckender Länge. Dazu noch genialer Trinkfluss. Meditationswein…..97+ VP

Tag 8: Macht ebenfalls wie die anderen Arribas-Weine der Verkostung erneut ein wenig zu und will seine letzten Geheimnisse noch nicht preisgeben. Aber er besteht auch den Langzeittest mit Bravour. 96+/100 Th. Großer Wein.

92+; 95+; 97+; 96+ = 95++++/100 Th. = 95/100 Th. Großer Wein.

92+; 93+ NK = 92,5++ NK

97+ VP
(01/2013)

Trotz der vermeintlich noch niedrigen Bewertung stehe ich zu diesem wie auch anderen Weinen aus dem Jahrgang 2010 und kann nur raten, sich hiervon das Eine oder Andere zu sichern. Die 2010er werden wie die 2005er erst einige Jahre an Flaschenreife benötigen, ehe sich zeigen, was sie wirklich können. Das Potential ist da, nur die Trinkfreude in diesem extrem jungen Stadium noch nicht. Wer schlau ist, kauft sie sich heute zum Weglegen, denn wenn sie trinkreif sind, sind sie nicht mehr oder wesentlich teurer zu haben.

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) in der Vorabreservierung 58,00 €
Netto 48,74 € 77,33 €/l.

Späterer Preis voraussichtlich 61,00 €

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