Besuch bei José Luis Pérez (Mas Martinet) im Februar 2009

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Auf meiner Recherche – Reise ins Priorat mit dem Berliner Fotografen hatte ich auch einen Termin mit einem weiteren das Priorat am meisten prägenden Manne vereinbart – José Luis Pérez, der Priorat Pionier, der an der Seite von René (III) Barbier, Alvaro Palacios, Carlos Pastrana und der einzigen Frau im Bunde Daphne Glorian zu den großen Erneuerern des Prioratweinbaus zählt.

Ich hatte bei der Terminplanung dabei alles richtig gemacht, nämlich an diesem Tage nach hinten heraus keinen weiteren Termin zu setzen. Der herzliche Empfang führte uns sofort in eine Welt des sehr freundschaftlichen Umgangs – Freaks erkennen einander, auch wenn Herr Pérez und ich zum ersten Mal so frontal miteinander zu tun hatten.

Seine Kinder Sara und Adria und seinen Neffen Marc kenne ich ja seit Jahren persönlich, umso gespannter war ich auf den Vater, der sich ja offiziell seit einigen Jahren zurückgezogen hat und den Staffelstab auf Mas Martinet an seine Tochter Sara übergeben hat.

Wer diesen vor Begeisterung sprühenden Menschen kennenlernen darf, der merkt schnell, dass sich eine so aktive Natur dennoch nicht einfach so auf das Altenteil zurückzieht, nein José Luis ist immer und überall gegenwärtig.

Und so vielfältig sind auch die Gespräche an diesem Nachmittag, aus denen ich Informationen sammle, um die Prioratführerseiten zum Pionierweingut Mas Martinet und zu Mas Martinet Assessoraments zu vervollkommnen.

Der Wein Clos Martinet 1990 gehörte zu meinen ersten Weinen aus dem Priorat, den ich getrunken hatte und der die Neugier in mir weckte. Damals wußte ich noch nichts vom Start der Pioniere im Priorat, auch nicht, dass selbst der von mir getrunkene Wein noch ein Gemeinschaftserzeugnis der Pioniere war, nur halt mit dem Etikett von Mas Martinet versehen…

Alle diese Geschichten höre ich nun zum vierten Mal, dieses Mal aus der Sichtweise des in Falset lehrenden einstigen Direktors der IES Falset, in der er als Biologe und seine Frau als Biochemikerin im Jahre 1981 begannen. Bereits im Jahr 1982 starteten sie hier die Önologenausbildung und noch heute ist das IES Falset eine der angesehensten Schulen Spaniens im Bereich Weinbau.

Ich erfahre die gesamte Lebens- und Wirkensgeschichte, die ich auf der Prioratführerseite zu Mas Martinet Assessoraments zu einer detaillierten Zeittafel zusammengefügt habe.

José Luis Perez ist ein begeisterter und begeisternder Erzähler, der Funke der Leidenschaft springt über. Auf mich genau so wie auf Frank, der für das Prioartführerprojekt eine ganze Reihe wunderbarer Fotos schießt, eine wunderbare Porträtreihe, die Frank einfach so beim „zuhören mit der Linse“ gelingt, denn José Luis erzählt mit gewaltiger und emotionsreicher Mimik und Gestik. Während ich also hier das Ohr bin und fleißig notiere,

ist Frank quasi das beobachtende Auge, welches den Gastgeber und Erzähler in Dutzenden Momenten wie diesen

für den Betrachter festhält.

Auch die ebenso erzählenden Hände

fallen ihm genauso auf, wie die gefüllten Gläser…

Denn es ist völlig klar, dass es an jenem Nachmittag nicht abgehen könne, ohne den einen oder anderen Wein gemeinsam zu probieren.

Natürlich werden die Weine von Mas Martinet vorgestellt, die mit dem Jahrgang 2006 erstmals herausgegebenen neuen Einzellagenweine besprochen, aber das eigentlich spannende und Neue sind dann für uns die vier Weine, die wir aus dem neuen Projekt Mas Martinet Assessoraments probieren dürfen.

Zu diesen vier Weinen und zu diesem Projekt werde ich in einem eigenen Post ausführlicher schreiben, sonst wird es hier zu umfangreich.

Denn hier soll nur der unvergeßliche Moment der Gastfreundschaft und die herzliche Offenheit eines Mannes festgehalten werden, den kennen zu lernen eines der absoluten Highlights eines Prioratbesuches ist.

Die Weine von Mas Martinet und Mas Martinet Assessoraments sind natürlich auch ausführlich in meiner Prioratführer CD neben umfangreichen Bildergalerien zu finden.

Neue, aktuelle Musterflaschen sind gerade auf dem Weg nach Bernburg.

Aber auch auf ein Wiedersehen mit dieser einzigartigen Persönlichkeit, ohne die das Priorat längst nicht das wäre, was es heute ist, freue ich mich schon sehr. Bis dahin wünsche ich José Luis Pérez von hier aus alles Gute, allem voran natürlich beste Gesundheit und weiterhin viel Kreativität und Schaffenskraft.

Und mein Dank geht natürlich auch nach Berlin an Frank Korte, der diese wundervollen Fotos für den Prioratführer zur Verfügung gestellt hat.

So, what do you think ?