Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 12 – Sonntag, 23.04.2017

BY IN Priorat - Tourismus, Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET , , ,

Sonntag im Priorat, das ist meist ein Tag, an dem man alles recht ruhig angehen lässt und so halten auch wir es. Nach ausgedehntem Frühstück fahren wir zunächst nach Falset und setzen uns ins Hostal Sport, um ein wenig ins Internet zu gehen und diverse Anfragen und Terminabsprachen machen zu können. Auch ein paar Lebensmittel und Brot bekommen wir am Vormittag hier noch zu kaufen, es gibt immer irgendwelche kleine Läden, die auch sonntags hier regulär geöffnet haben.

Dann fahren wir hinüber nach Porrera, gucken über die Plaza Catalunya und sehen, dass der Weinladen noch göffnet hat. Natürlich gucken wir, was es Neues gibt – und wir werden auch fündig, ich sortiere schon mal gedanklich, welche Flaschen ich für diverse Zwecke mal verhaften sollte und könnte. Das sollte ich dann vielleicht sogar vor der Fira abwickeln, denn von manchem, was für mich interessant ist, ist nicht mehr viel da.

Ansonsten ist in Porrera alles ruhig, dazu kommt, dass wir in die Mittagszeit reinrutschen. Wir selbst haben noch nicht wirklich Hunger und so beschließen wir, erst mal weiter nach Poboleda zu fahren.

Poboleda habe ich als letztes Prioratführerkapitel fertig gemacht und online gestellt, aber bei der Recherche zum Dorf sind mir noch paar Dinge aufgefallen, wo sich Angaben im Netz widersprachen oder wo nichts weiter dazu zu finden war. Also wäre ein neuerlicher Enteckungsbummel nicht verkehrt. Zum richtig Wandern ist es heute gleich wieder zu warm, da passt so ein Bummel besser.

Wir finden auch einen Schattenparkplatz und können so beruhigt unere Runde durch das Dorf drehen. Der Weinverkauf bei Jordi Domenech nebenan hat leider zu, obwohl laut Schild geöffnet werden sollte.

Dafür aber hat das Populetus geöffnet, im Internet gab es dazu unterschiedliche Informationen. Auf Nachfrage erfahre ich, dass es jeden Tag zu den Essenszeiten geöffnet ist, neben der Karte gibt es ein Menü zu 20 €.

Ich frage auch gleich nach Els Cups, dem früheren Weingut vom Populetus. Der letzte Jahrgang, den der Gaststätteninhaber gemacht hat, war der 2003er. Später hatte er dann den Keller an Mas La Mola abgegeben – diesen Stand kannte ich bislang.

Inzwischen aber ist auch das gesamte Weingut verkauft, die neuen Besitzer wohnen in Prades, nutzen zwar erstmal den Namen Els Cups (daher taucht der Name plötzlich wieder bei lokalen Weinevents auf), aber man will über kurz oder lang ein neues Weingut unter neuem Namen kreieren.

Auf dem Platz oberhalb des Populetus stehen Stühle, Tische und ein Werbeschild: „Happy´s Bar“: Tapas, Paella´s und Pasta könne man bekommen, leider ist aber jetzt über den Sonntag Mittag zu und Öffnungszeiten sind ebensowenig zu sehen, wie das Haus erkennbar ist, in welchem diese Bar zu Hause ist…

Wir gucken zum Celler Pahí – letztes Jahr hatte ich vergeblich Kontakt versucht, aufzunehmen, auch um neue Weine von Ramon Pahí bestellen zu können. Nichts hatte geklappt, weder Telefon, noch Mail, noch Facebook – Kontakt, am Ende hatte ich einen Zettel an den Eingang zum Keller geklebt mit dem Wunsch, er möge sich melden. Seither ist ein Jahr vergangen und nichts ist seither passiert. Ich habe dann nur erfahren, das er auch an den lokalen Events im letzten Jahr nicht teilnahm. Also gehen wir mal gucken. Immerhin – mein Zettel klebt nicht mehr. aber sonst ist alles verlassen und in den folgenden Tagen höre ich von anderen Winzern des Dorfes, dass er höchstselten gesehen ward… – niemand weiß, wass er wirklich macht… Das ist äußerst schade, denn ich mochte sowohl den jungen engagierten Winzer als auch seine Weine, die ein vorzügliches Preis-Genuss-Verhältnis aufweisen. Derzeit aber bleibt nichts weiter übrig, als erstmal die Reste zu verkaufen, die ich noch habe. Und weiter auf ein Lebenszeichen zu warten…

Dafür aber finden wir die neue Weinbar von Poboleda – „Terrasseta de Poboleda“, wunderschön am Dorfrand gelegen mit Blick ins Grüne. Geöffnet ist Freitag Nacht, Samstag und am Sonntag bis gegen 16.00 Uhr, die Besitzer wohnen nicht hier, sondern kommen nur für die Wochenenden her, eine vorherige Reservierung ist ratsam, man kann regionale Weine glasweise oder per Flasche zu vrnünftigen Kursen trinken und es gibt eine kleine Speisenkarte. In den Wintermonaten ist geschlossen – aber in der Saison ist es eine Bereicherung für Poboleda.

Ebenso ein Wochenendgeschäft ist die neue Xocolateria, sie ist von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen geöffnet. Hier wird Schokolade aus eigener Produkion angeboten.

Auch auf dem Campingplatz gibt es inzwischen die Möglichkeit, etwas zu Essen zu bekommen.

Die Zeiten, wo man in Poboleda Hunger leiden mußte, sind anscheinend nun vorbei, noch nie gab es in diesem Dorf so viele gastronomische Angebote, daneben gibt es ja auch im El Cau neben der Kooperative was Gutes zu essen oder Tapas im La Closa. Und wem da alles nicht reicht, der findet im Brots ambitionierte Küche auf Sterneniveau von Pieter Truyts, dem Mann von Silvia Puig, deren seltene Weine man natürlich dort auch zu trinken bekommt…

Aber noch ein weiteres Kuriosum finden wir bei unserem Rundgang durch Poboleda: an der Kirche, die auch wegen ihrer Größe als als Kathedrale des Priorats bezeichnet wird, finden wir eine Kletterroute mit Bohrhaken…

Wir machen uns auf den Rückweg nach Bellmunt. Wir beenden den Sonntag, wie wir ihn begonnen haben. Mit gemütlichem Draußen – Sitzen bei schönem Wetter, wir kochen und trinken , was sich noch so findet…

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