In die französischen Alpen und zurück 2011 Teil 33 – 28.08.2011 (3) – Trangia deluxe

BY IN Reisetagebuch eines genügsamen Genießers, Trangia deluxe 1 COMMENT , , ,

Es gibt Trangia deluxe mitten in Savoyen… Und weil heute Sonntag ist ein typisch savoyardisches Gericht inclusive einem solchen Wein.

Crozet au Sarrazin – klassisch für den Trangia adaptiert.

Die Crozet sind kleine Plättchen besonders gearteter Teigwaren, die besonders traditionell im Tarentaise hergestellt werden, angeblich geht die Tradition auf die Sarazenen zurück. Man bekommt sie hier überall „hinterhergeworfen“, aber auch in den Regalen großer Hypermärkte findet sich diese Savoyer Spezialität. Ich nehme auch regelmäßig welche mit nach Hause und serviere sie neben der klassischen Variante (zuhause meist noch im Ofen überbacken) auch gern als Beilage zu Wildschwein. Sie kochen deutlich länger als herkömmliche Pasta, etwa 20 Minuten brauchen sie, um gar zu werden.

Im Trangia brate ich zunächst die Schinkenspeckwürfel nebst einer klein gewürfelter Zwiebel an, dann werden im zweiten Topf die Crozet gar gekocht.
Dann den Inhalt beider Töpfe mischen und portionieren, bevor portionsweise fertiggekocht wird.

Jeweils etwas Meersalz (mehr oder weniger, je nachdem, wie salzig schon der Schinken ist), Pfeffer, Thymian und Paprikapulver (je nach Gusto milder oder schärfer) und einen halben kleinen Becher Creme Fraiche einrühren, kurz erhitzen und direkt vorm Servieren Würfelchen vom Beaufort Käse unterziehen. Fertig. (Alternativ kann man auch Comté, Laguiole, Cantal o. auch Sachen wie Ossau – Iraty und Co. nehmen).

Zu trinken dazu einen robusten aber anständigen Roten am besten regional zum verarbeiteten Käse passend. Wir nehmen hierzu den Savoyer Wein, den wir am Vortag auf dem Col de la Madeleine erstanden haben.

Domaine Jean Vullien (aus Freterive); Château Saint Philippe; Saint Jean de la Porte – Mondeuse; Vin de Savoie; 2007 rot

Fruchtbetont nach Preiselbeere, roter Johannisbeere, auch Schlehe, etwas säuerlich, aber auch mit gutem Tanningerüst. Der Wein hat recht wenig Nase (an der zu kalten Temperatur kann es heute aber nicht liegen), er hat weder besondere Tiefe noch Komplexität und Feinheit kann man auch nicht grade erwarten, alles in allem wirklich eher ein recht rustikaler Bauerntropfen – aber von daher bestens zu dem herzhaften Essen passend.

Für schon nur wenig unterhalb von 20 € hätten wir uns natürlich mehr Spaß im Glas gewünscht, es ist ein so ziemlich überteuerter Wein aus einem raren Weinbaugebiet – dafür lassen wir Lehrgeld. Aber zu dem Preis noch mal was mit nach Deutschland nehmen – no chance! 88/100 Th. Sehr guter Wein, der für die Hälfte des Geldes auch mehr oder weniger korrekt gewesen wäre. Aber im Urlaub darf man das schon mal machen.

Fotos haben wir leider von Beaufort und auch am Abend keine mehr gemacht, der Fotoapparat wollte mal zur Ruhe kommen, aber es ist die Ruhe vor dem Sturm der kommenden Tage…

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