Tour de Via Ferrata en France 2015 (Teil 34) – 30.07.2015 (10)

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Für den Rückweg von der Via Ferrata du Rochefort zum Parkplatz versuche ich es mit dem Trampelpfad, der unterhalb des Grates parallel zum Hinweg geht. Ich denke, dass dieser irgendwann nach oben führen wird auf den breiten Wanderweg. Irgendwann aber verläßt mich die Hoffnung darauf und aus Angst, er könnte viel weiter sein und auf die Straße führen, die nach Florac runter geht, nehme ich eine der zahlreichen Tierspuren, um durch die Garrigue auf zu steigen, was auch recht problemlos gelingt.

Wenige Minuten später bin ich am Parkplatz und treffe auf Steffen, der sich die Zeit mit Nichtstun vertrieben hat. Nun ja, auch er hat ja schließlich Urlaub. Und manch einer mag da das Nichtstun. Ich mag lieber, mir einen Erlebnisvorrat anzueignen, der mich über die kommenden Wochen des Alltag bringt. Und da konnte ich heute gut was aufpacken… Jeder nach seinem Gusto.

Der Einkauf unten in Florac steht ganz im Zeichen regionaler Spezialitäten. Schaf und Kastanie…

So gibt es dann auch, als wir einen Platz an der Straße nach Alès finden, ein Menü daraus. Die N106, die mitten durch den Nationalpark der Cevennen führt, ist nicht all zu doll befahren, lange Zeit kommt allerdings gar kein Platz, dann aber finden wir etwas Brauchbares, ein Auto mit einem polnischen Paar auf Urlaubstour steht auch noch da. Steffen macht ein paar Fotos und später baut er das Zelt auf, während ich mich dem Essen machen widme.

france2015 tei2 600 610Erschrocken bin ich allerdings, als Steffen beginnt, in seinem Motorraum zu „arbeiten“, um daraus einen Lagerraum für diverse meines Erachtens nutzlose Dinge zu machen, die er gern mitschleppen möchte als Urlaubssouveniers.

 

france2015 tei2 600 611Er träumt davon, sich mit irgendwelchem warm gewordenen Kühlwasser eine Dusche zu bauen. Dass ich das Ganze gar nicht so witzig finde, stört ihn nicht, er könne ja schließlich mit seinem Auto machen, was er wolle… Wenn das aber so weiter geht, habe ich bald in seinem Auto mehr Angst als im Klettersteig, wo ich mich dann sicherer fühle. (und so viel sei schon verraten, es wird schlimmer werden…)

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Trangia deluxe: Zunächst mache ich einen Tomaten – Paprika – Salat mit meinem guten Olivenöl von Miro Cubells aus Cabaces im Naturpark Montsant. Der dreiviertel Liter davon, den ich mitgenommen hatte, nimmt sich weg, wir werden wohl in der Provence Öl nachkaufen müssen… Der Salat kann durchziehen, während ich dann einen Kartoffelbrei vorbereite. Auf einem Trangia kleine Kartoffelstückchen gar kochen. Auf dem zweiten brate ich zeitgleich die kleingeschnitten Stücken Schaffleisch kurz an. Die garen Kartoffelstückchen portioniere ich, mit etwas Creme Fraiche wird dann gestampft, was mit einer Gabel mühsamer als zu Hause ist, aber doch gut geht. Dann rühre ich Esskastanien und das Schaffleisch mit dem Bratfond unter und jeder darf seine Portion noch mal kurz erhitzen. Vorweg gibt es ein regionales Kastanienbier, welches sehr interessant schmeckt, zum Essen trinken wir eine sehr seriöse Lady Masburel 2003 aus meiner Prioratführerselektion. Einige wenige Flaschen dieses inzwischen sehr gut trinkbaren Weines aus Bergerac gäbe es noch – noch immer sollte man sich besser mit dem 2003er die Zeit vertreiben, während man auf den 2005er noch wartet. Er trinkt sich wie ein besserer Cru Bourgeois aus dem Medoc, kostet aber deutlich weniger, als man für Vergleichbares aus 2003 im Medoc inzwischen zahlen müßte. 92-93/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

Und dann gibt es natürlich noch Schafskäse und Joghurt aus Schafsmilch mit Kastanie zum Nachtisch.

Und dazu die Erkenntnis, dass sich das Leben immer noch sehr lohnt…

 

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