Einmal ins Priorat und zurück 2023 – 28.04.2023 (4) – Teil 75

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Wir sehen dann erste Porrera – Winzer mit ihren Weinkisten unterm Arm in Richtung des großen Parkplatzes gehen, der dieses Mal als Kulisse für die 13. Carignan – Nacht herhalten soll und werden natürlich jedes Mal gleich freundlichst begrüßt. Wir gehören ja schließlich bereits zum Inventar bei dieser sehr speziellen Probe, denn wir waren von Beginn an dabei.

Der Platz vor der Kirche, wo es die letzten Jahre war, ist wohl zu klein geworden, denn jedes Jahr werden es mehr Winzer in Porrera und jeder soll natürlich auch seinen Stand bekommen.

Anfangs wurden hier mehr nicht zu kaufende Muster gezeigt, Carignan – Fassproben, die meist in den großen Wein des jeweiligen Betriebes eingingen. Der Roquers de Samsó 2007 vom Celler de l´ Encastell war damals einer der wenigen kompletten Weine, die man kaufen konnte, wenn man denn welche bekam. Der erste Jahrgang 2007, das waren ganze 300 Flaschen, quasi das beste Carignan Fass.

Inzwischen sind es mehr und mehr dieser Mikrocuvées, von denen es nur 1 bis 3 Fässer pro Jahr gibt. Aber so rar diese Weine auch sind, so hoch ist eben auch das qualitative Niveau hier, das Meiste ist auf Weltklasseniveau und immer wieder kratzt der eine oder andere Wein an der Perfektion. Manchmal geht es dann auch nur noch anders gleich gut, aber nicht mehr besser.

Porrera, das ist der Carignan – Himmel. Das werden wir auch in diesem Jahr wieder spüren.

Wir gehen nur mal schauen, wie weit die Vorbereitungen gediehen sind und machen ein paar erste stimmungsvolle Fotos. Aber es heißt, wir sollen nicht noch mal weg gehen, denn in Kürze beginnt der Einlass und dann stehen wir gleich ganz vorne mit. Welch weise Entscheidung, denn plötzlich beginnt der Ansturm… nicht nur die Winzer kommen, sondern auch die Gäste. Einige „Altgediente“ kennen wir auch schon lange und so wird es nicht langweilig mit dem Warten auf den Einlass, denn es gibt das eine oder andere Schwätzchen zu führen. Haben wir erst mal die Verkostegläser in der Hand, dann bleibt für Schwätzchen erst mal keine Zeit weiter. Man täte eigentlich gut daran, bei mehr teilnehmenden Winzern auch die Zeit der Probe etwas zu verlängern. Es scheint bereits klar, dass wir es schwer haben werden, durch zu kommen… zumal es auch inzwischen sehr viele „echte“ Weine gibt, d.h. Mikrocuvées, die auf eine tatsächliche Bewertung warten… Die „finden Eingang in Wein XY zu Z Prozent“ werden immer weniger. Und mit dem neuen Vi de Paratge – eine Stufe höher als Vi de Vila wird das forciert, irgendwann will jeder einen hochwertigen „Cru“ machen, einen Einzellagenwein, der das Beste zeigt, was aus der Lage heraus zu holen ist. Und wenn es auch nur für wenige Hundert Flaschen reicht.

 

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