Verkostungen auf der Fira 2022 am Sonntag – Teil 1

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Bei Josep Grau verkoste ich die beiden Figuerals – Weine, gegenwärtig seine Spitzenerzeugnisse aus dem Montsant, dazu seinen neuen Wein, den er im Priorat macht. Als Besonderheit bleibt zu erwähnen, dass er gern mit Fässern aus österreichischer Eiche arbeitet.

 

 

Josep Grau Viticultor; Figuerals Garnatxa; Montsant – Capcanes; 2017 rot;

Offene Nase, rotfruchtig und blumig, sanft, ausgewogen, intensiv. Zeigt Größe und ein gutes Potential. 95+/100 Th. Großer Wein.

(05/2022)

 

 

Josep Grau Viticultor; Figuerals Samsó; Montsant – Capcanes; 2017 rot;

Etwas verschlossener in der Nase als der Grenache. Am Gaumen sehr harmonisch. Braucht noch etwas Zeit, hat aber gutes Potential. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Josep Grau Viticultor; Pedrabona; Priorat – Gratallops; 2020 rot;

Josep Grau bewirtschaftet inzwischen 5 kleine Parzellen rings um Gratallops, die etwa 5.500 Flaschen ergeben. Der 2020er ist der erste Wein aus diesen eigenen Parzellen, vorher machte er zwei Jahre einen Prioratwein aus zugekauften Trauben. Je 50% Grenache und Carignan.

Sehr klare Frucht, elegant und sehr ausgewogen, öffnet sich mit Luft im Glas. Ein sehr schöner Einstand. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Bei Coca I Fito ist man immer noch mit einem großen Portfolio an Weinen aus dem Montsant a Start. Ich koste aber aus Zeitgründen nur den einzigen Prioratwein dieses Erzeugers.

 

 

Coca I Fito; Samsara; Priorat – Gratallops; 2018 rot;

Offene Nase, duftend. Eine schöne ausgewogene Frucht, aber ohne Tiefe, am Gaumen klar, fruchtig und einfach. Guter Basispriorat. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2022)

 

 

Beim traditionellen historischen Erzeuger Celler de Scala Dei gibt es dieses Jahr leider nicht die großen Einzellagengrenacheweine, die das ganze Können von Ricard Rofes widerspiegeln. Lediglich einen Blanc e Noirs für die Freaks gibt es, bei den Roten wird die traditionelle Linie vorgestellt. Einmal mehr zeigt sich das Manko des ausgefallenen Tast Professional.

 

 

Celler de Scala Dei; Scala Dei – Blanc de Noirs; Priorat – Scala Dei; 2021 weiß;

100% Grenache Noir, als Blanc de Noirs vinifiziert. Ca. 2.000 Flaschen. Frisch und klar, von sehr schöner Aromenintensität, macht sehr viel Spaß und zeigt das Können des Önologen Ricard Rofes.

94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Celler de Scala Dei; El Tribut de Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2021 rot;

Sehr klare Farbe, sehr einfach und klar, aber als Priorat erkennbar. Einsteigerwein zum kleinen Preis. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2022)

 

 

Celler de Scala Dei; Prior de Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2018 rot;

Klar und ausgewogen bei einer guten Frucht, elegant, aber ohne Tiefe. Schon deutlich besser als der ganz kleine Wein. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Celler de Scala Dei; Cartoixa d´ Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2018 rot;

80% Grenache, 20% Carignan. Eine offene Nase, am Gaumen rund, klar und elegant bei einer schönen grenachebetonten Frucht. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Bei Capafons-Osso beschränke ich auf die beiden angebotenen Weine aus dem Priorat, aber weil ich auch auf der Suche nach einem weiteren Rosé bin, verkoste ich auch den Rosé, der aus dem Montsant – Teil der Weinberge kommt.

 

 

Capafons-Osso; Roigenc; Montsant – Falset; 2017 rosé;

Intensive Frucht, sehr aromatisch, aber auch sehr heavy, 16,5° Alkohol sind mir dann doch etwas zu viel des Guten, zumal der Alkohol im Abgang etwas brennend wirkt, wenn man das probieren möchte, dann auf jeden Fall gut runter gekühlt. Frühere Jahrgänge dieses Weines hatten mich deutlich mehr begeistert, aber er wird auch seine Liebhaber finden. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2022)

 

 

Capafons-Osso; Enllac; Priorat – Falset; 2015 weiß;

Vom Typ her ein Brisat (ein Weißwein, der vergoren und ausgebaut wird wie ein Rotwein). Von der Farbe her orange-gold mit einer sehr anspringenden und komplexen Nase. Auch am Gaumen sehr aromatisch und insgesamt sehr eindrücklich. Großes Kino! 96+/100 Th. Großer Wein.

(05/2022)

 

 

Capafons-Osso; Masos d´ en Cubells; Priorat – Falset; 2015 rot;

Öffnet sich sehr gut mit entsprechend Luft. Am Gaumen sehr ausgewogen und harmonisch, ist schon gut zu trinken, hat aber auch eine gute Zukunft vor sich. 93-94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Bei L´Infernal ist jetzt in den letzten Jahren der Generationswechsel vollzogen worden, das einstige Trio Infernal aus Frankreich (Michel Gerin, Laurent Combier und Peter Fischer) ist auch auf den neuen Etiketten nicht mehr präsent, übernommen hat jetzt die Familie Cuisinier-Chazallet, der junge Önologe (verwandt mit Laurent Combier) wohnt jetzt in Torroja und verantwortet die Weine.

Neu ist, dass von den drei 100% Weinen der Mittelklassenlinie nur noch der 100% Syrah übrig bleibt, die anderen beiden (100% Grenache und 100% Carignan) werden nicht mehr produziert.

 

 

L´ Infernal; Riu Blanc; Priorat – Torroja del Priorat; 2021 weiß;

Aromatisch und mit guter Frische, schon jung sehr gut zu trinken. Etwas Banane, dazu ein Mix weißer Früchte. Macht Spaß. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2022)

 

 

L´ Infernal; Riu Negre; Priorat – Torroja del Priorat; 2018 rot;

Eine sehr schöne Frische, kein Ausbund an Tiefe, aber sehr rund und gut zu trinken. Basispriorat auf gutem Niveau. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

L´ Infernal; Face Nord; Priorat – Torroja del Priorat; 2016 rot;

100% Syrah. Die perfekte Vereinigung eines nördliche – Rhône Syrah – Stils (mit kühler Eleganz) mit der Torroja Schiefer-Mineralik. Ein sehr gutes Beispiel, was Syrah im Priorat kann. Wird sich noch gut weiterentwickeln. 95+/100 Th. Großer Wein.

(05/2022)

 

 

L´ Infernal; Aguilera; Priorat – Torroja del Priorat; 2011 rot;

Schöne Aromentiefe, auch wenn er noch immer sehr jung wirkt. Dunkle Frucht, Kaffee und Bitterschokolade, die Quintessenz der guten alten Carignans. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(05/2022)

 

 

Ein besonderer Grund zur Freude ist das Wiedersehen mit den Weinen von Cesca Vicent, der Grande Dame der Prioratinas, wie sich die weiblichen Winzerinnen aus der Gegend gern bezeichnen. Um die Vermarktung kümmert sich jetzt die Tochter und so wird bald auch der Name wieder in der Liste der bei mir angebotenen Selektionsweine auftauchen. Ich freue mich darauf.

 

 

Cesca Vicent; Cesca Vicent; Priorat – Gratallops; 2019 rot;

Ein schöner fruchtbetonter roter Basispriorat, in dem rote Früchte vorherrschen. Ausgewogen, eine gute Frische und Mineralik. Ein sehr schöner Einstieg. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Cesca Vicent; Cabaler; Priorat – Gratallops; 2018 weiß;

Ausgefeilt, aromatisch und fein, obwohl er vielleicht sogar etwas zu warm ins Glas kommt. Ein Mix aus frischer Frucht und Blüten. Ein sehr solider und empfehlenswerter Weißwein, klassisch und von guter Zukunft. 93-94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Cesca Vicent; E.G.; Priorat – Gratallops; 2016 rot;

100% Grenache, sehr weich und elegant. Ein zärtlicher Gaumenstreichler mit toller Frische und mineralischem Nachhall. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Cesca Vicent; Lo Piot; Priorat – Gratallops; 2016 rot;

Mehr Mineralik, mehr Schiefer als beim E.G. Sehr typischer Gratallops – Stil, elegant und mit guter Frucht, eher auf der rotfruchtigen Seite. 95+/100 Th. Großer Wein.

(05/2022)

 

 

Cesca Vicent; L.P. (Lo Piot); Priorat – Gratallops; 2012 rot;

Aus der halben Flasche, wird auf der Fira für kleines Geld verkauft, wurde ursprünglich von einem amerikanischen Händler gewünscht, der dann die Flaschen leider nie gekauft hat. Etwas gereifte Noten, medizinal, voll in der Aromatik und von guter reifer Komplexität. Für Freunde reifer Weine sicher interessant, gehört aber recht unverzüglich getrunken. Wäre aus der Normalflasche vielleicht auch noch ein ganzes Stück solider. 93/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Cesca Vicent; Abat Domenech; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

Ein sehr guter Ausdruck seines Jahrgangs, sehr elegant und finessebetont und zugleich mit guter Mineralik, schöne Tiefe der Aromen, lässt sich bereits gut trinken. Hat aber noch Reserven. 96-97+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

(05/2022)

 

 

Bei einem der klassischen Porrera – Erzeuger, Cal Pla, werden die Basis- und die Mittelklasseweine jeweils in Weiß und Rot angeboten, eine gute Ergänzung zur Verkostung in Porrera. Eine Kiste mit Musterflaschen bis hoch zu den Spitzenweinen wird mir mitgegeben – neben dem aktuellen Planots – Jahrgang 2014 gibt es auch Flaschen für die 10 bzw. 15years after – Proben.

 

 

Cal Pla; Cal Pla Blanc; Priorat – Porrera; 2018 weiß;

85% Macabeu, 10 % Grenache Blanc und 5% Muscat. Eine krasse aromatische Bombe mit einem der wohl besten Preis-Genuss-Verhältnisse für weißen Prioratwein, ein wunderbar gelungener Ausnahmejahrgang. Eine anspringende und sehr offene Nase, intensiv und verführend. Schon die Nase ist eine Überraschung, aber auch am Gaumen haben wir eine intensive Aromatik, Baumblüte im Frühling ist hier das vorherrschende Thema. 96+/100 Th. Großer Wein.

(05/2022)

 

 

Cal Pla; Mas d´ en Compte Blanc; Priorat – Porrera; 2017 weiß;

60% Grenache Blanc, 20% Xarello, 20% Picapoll Blanc. Elegant und ebenfalls mit schöner komplexer Aromatik. Ein seriöser großer Wein, der aber wie üblich bei diesem Wein von Cal Pla von längerer Lagerung profitiert. Noch jung, aber ein sehr gutes Potential. Wird sehr schön und wird noch weiter zulegen können. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

(05/2022)

 

 

Cal Pla; Cal Pla Negre; Priorat – Porrera; 2019 rot;

50% Grenache, 40% Carignan, 10% Cabernet Sauvignon. Ein sehr typischer einfacher Porrera – Wein der besseren Art. Ausbalanciert und mit guter Frucht, dunkel in der Aromatik, zeigt bereits etwas an Tiefe. Sehr guter Porrera – Basispriorat mit guten Preis-Genuss-Verhältnis. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Cal Pla; Mas d´ en Compte Negre; Priorat – Porrera; 2016 rot;

Noch sehr jung und tanninbetont. Braucht noch einiges an Zeit, hat aber Potential für die Jahre ab 2026. 93-94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Bei Mas d´ en Blei aus der Gemarkung La Morera de Montsant war mir von Beginn an die enorm hohe Qualität im Bereich der Weißen aufgefallen. Die Roten sind solide, aber waren bislang nicht sonderlich auffallend. Jetzt aber gibt es einen neuen erstaunlich guten 100%igen Carignan, den ich gerne weiter beobachten möchte.

 

 

Mas d´ en Blei; PX; Priorat – La Morera de Montsant; 2019 weiß;

100% Pedro Ximenez; nur 800 Flaschen, im INOX-Tank ausgebaut. Ein feiner Duft macht klar, dass wir hier gerne schnüffeln wollen, auch am Gaumen eine sehr gute und intensive Aromatik, sehr typisch für einen trockenen PX. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Mas d´ en Blei; Clos Martina; Priorat – La Morera de Montsant; 2016 weiß;

Schon seit dem ersten Jahrgang ist dies immer wieder einer der Ausnahmeweißweine des Priorats. Der 2016er ist erneut ein Top-Wein. Schon in der Nase eine regelrechte Bombe, ein regelrechtes Nasentier mit einem eindrücklichen, sehr ansprechenden komplexen Duft, man möchte gar nicht aufhören, die Nase tief ins Glas zu halten. Am Gaumen sehr frisch und im Stil des Jahrgangs, den ich generell für die Weißweine aus dem Priorat und Montsant für groß halte. 96-97+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

(05/2022)

 

 

Mas d´ en Blei; Blei; Priorat – La Morera de Montsant; 2015 rot;

Leicht offen in der Nase mit etwas rauchigen Noten, sehr mineralisch. Ein guter und solider Basisrotwein, kühl wirkend. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2022)

 

 

Mas d´ en Blei; Liber; Priorat – La Morera de Montsant; 2015 rot;

3.180 Flaschen, tiefer und expressiver als der Blei, hier herrschen dunkle Früchte in der Aromatik vor. Macht schon durchaus Trinkspaß. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2022)

 

 

Mas d´ en Blei; Setze Brots ; Priorat – La Morera de Montsant; 2017 rot;

Ein neuer Wein mit zu 100% alten Carignan aus einer Nordlage. Kühl, elegant und tief, viel Schiefer im Nachhall. Ein Wein für Schieferfetischisten, die den Carignan weniger voll, dafür aber mit kühler Noblesse mögen. Gutes Potential. 95+/100 Th. Großer Wein.

(05/2022)

 

 

Zeit für einen Break und um einen Happen zu essen, aber auch, um schon mal einige Musterflaschen zum Auto zu bringen. Es folgt ein zweiter Bericht mit den noch ausstehenden Weinen.

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