Einmal ins Priorat und zurück 2023 – 05.05.2023 (3) – Teil 99

BY IN (M)eine Prioratgeschichte, Kein Wein, dennoch Vergnügen, Priorat - Tourismus, Reisetagebuch eines genügsamen Genießers NO COMMENTS YET , ,

Wir haben die ersten drei von insgesamt vier Seilbahnen in der Via Ferrata de Mazamet hinter uns gelassen und nun steigen wir weiter in der Felswand unterhalb der Passerelle.

 

Queren um eine schöne spektakuläre Kante.

 

Es folgt eine etwas größere Pont de Singe (Seilbrücke) und es wird weiter viel gequert. Dann kommt von links der einfache Weg ohne die Seilbahnnutzung dazu und wir haben wieder ein gemeinsames Stück, ehe es sich erneut gabelt.

 

Im Weg mehrere Seilbrücken.

Recht viel Betrieb hier. Da sind noch zwei weitere Klettersteiggeher, die wohl ohne die Seilbahnen gestiegen sind. Dort kommen wir in Kürze auch hin.

Action… Hinter mir die beiden Jungs und dann das erste der beiden Mädels…

Und hier die beiden Mädels. Wir sind noch im gemeinsamen Weg.

Dort oben gabelt sich der Weg erneut.

Wir schauen erst noch einmal nach unten zu den beiden jungen Frauen.

 

Nach links gehen wir in die schwerere Variante mit einem leichten kurzen Überhang. Das hat aber in meinen Augen nichts mit D+ zu tun, AD+ wäre völlig okay als Bewertung. Die Schwierigkeiten, auch der Überhang sind gut zu händeln.

 

In der schwereren Variante. Auch hier wieder eine dieses Mal etwas längere Seilbrücke.

Noch einmal blicken wir zurück zu den zwei jungen Frauen, die noch im gemeinsamen Abschnitt steigen.

Wir sind in den schwereren Weg eingestiegen, die jungen Frauen nehmen den Leichteren Weg grade hoch.

 

Wer es sich dennoch nicht zutraut, geht an der Gabelung geradeaus den leichteren Weg, wie es in unserem Fall die beiden jungen Frauen machen.

Der schwere Weg ist aber vor allem aufgrund der interessanten Wegführung zu empfehlen. Am Ende führen beide Wege wieder zusammen, ehe man durch ein Tor wieder auf den Wanderweg direkt am Beginn der Passerelle kommt. Wir gehen aber nicht wieder über die Brücke sondern kurz nach links und öffnen die Tür zur anderen Seite, wo wir wieder in die Sicherung müssen. Ein kurzer Klettersteig führt uns dann zum Beginn der Seilbahn T4.

Während die beiden jungen Männer nach unten wandern, um noch den Steig ohne Seilbahnen zu gehen, folgen mir die beiden jungen Frauen. Die Seilbahn T4 ist mit 210 m die längste der vier, sie überwindet das Tal diagonal. Hier sollte man auf den Wind aufpassen – ungünstig wehender Wind kann dazu führen, dass man gebremst wird. Aber auch das Eigengewicht ist hier entscheidend. Bei 80 kg und mehr hat man kein Problem, wer zwischen 60 und 80 wiegt, sollte sich nicht einfach so rein setzen, sondern mit Schwung rein springen. Wer weniger als 60 kg wiegt, riskiert trotz Schwung Nehmens, nicht drüben komplett anzukommen. Einer der beiden jungen Frauen ergeht es so, sie muss sich die letzten Meter mit den Händen rüber ziehen, was gut Kraft erfordert.

 

Ich habe die lange Seilbahn schon geschafft und beobachte nun die Mädels.

Die erste kommt schon – man bekommt gut Speed hier.

Und da kommt bereits die zweite…

Aber sie wiegt zu wenig und muss trotz Schwunges sich die letzten Meter zur Landebahn hin ziehen.

 

Am anderen Ende der Seilbahn T4 endet der Klettersteig. Die beiden jungen Frauen, die unten geparkt haben, müssen sich auch schon sputen, um rechtzeitig am Touristenoffice zu sein, um die geliehene Ausrüstung abzugeben, sie folgen der Ausschilderung zum Parkplatz für die Via Ferrata, ich dagegen nehme den Weg nach oben zur Passerelle, gehe ein zweites Mal – nun in Gegenrichtung über diese. Am Eingang zur Passerelle versucht eine junge Mutter ihr ängstlich schreiendes Kind davon zu überzeugen, über die Brücke zu gehen, dabei hat die Mutter selbst die pure Angst im Gesicht. Ich beruhige beide und nehme sie mit. Am Ende strahlen der Knirps und auch die Mutter, wie mutig sie dann doch sein konnten. Ja, es gibt Leute, für die schon die Passerelle eine Grenzerfahrung bedeutet. Die brauchen dann keinen Klettersteig und erst recht keine Seilbahn.

 

Die Touristen – Passerelle, eine nette Sache…

 

Ich dagegen will mir das Supplement gönnen und gehe wieder nach links durch die Tür, die ich vorher zum Rausgehen genutzt habe. In dem Moment kommen auch die beiden jungen Männer wieder hoch, dieses Mal auf dem leichten Weg. Gemeinsam gehen wir dann den oberen Klettersteig, der allerdings etwas leichter ist als der untere Teil. Auch hier haben wir noch mal eine längere Seilbrücke und diverse Spielereien. Es endet dann schließlich direkt an den Mauern der Schlossruine.

 

Im oberen Steig. die beiden jungen Männer sind jetzt vor mir.

Die Ruine oben ist unser Ziel.

Hier haben wir noch mal eine längere Zwei-Seil-Brücke.

Ein Blick zurück.

Fast geschafft.

Noch mal ein letzter Blick zurück.

 

Alles in allem in der von mir gemachten Form in meiner Genusswertung eine 19/20. Ein Steig, der auch einen größeren Umweg lohnt und der eine Bereicherung der Klettersteiglandschaft Frankreichs ist. Adrenalin kommt vor allem durch die vier recht langen Seilbahnen auf, die aber perfekt gebaut sind. Ansonsten ist der Steig weniger schwer als erwartet, aber wirklich toll und abwechslungsreich angelegt. Der pure Spaß – eine schöne Anlage in toller Umgebung, was natürlich den besonderen Reiz aus macht. Unbedingt zu empfehlen. Wenn nicht viel los ist, dauert es nicht all zu lange, aber mit zu erwartenden Staus und den vielen gebotenen Möglichkeiten sollte man inklusive Dorfbesichtigung ruhig einen halben Tag dafür einplanen.

Die Steiglänge des unteren Steiges mit Seilbahnen beträgt 880 Meter bei 90 Höhenmetern, die ohne Seilbahnen ist 370 Meter lang bei 110 Höhenmetern. Dazu kommen dann 130 Meter Steiglänge bei 60 Höhenmetern für den oberen Steig bis zum Schloss von Hautpoul.

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