In die französischen Alpen und zurück 2011 Teil 60 – 31.08.2011 (10) – inclusive Trangia deluxe

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Die zwei Bier von der Buvette nach dem Klettersteigabenteuer sind ausgetrunken, Käse, Wurst und Brot aufgegessen, Zelt, Camping- und Klettermaterial im Auto verstaut und ich hab es mir auf dem Beifahrersitz bequem gemacht…

Ein wenig hinter Aussois kommt eine Stelle, wo man noch mal so richtig schön auf das Fort Victor Emmanuel und in die durchstiegene Schlucht schauen kann, man erkennt auch gut die Kaskade – und ich muss es unbedingt fotografieren. Beim eigentlich schöneren Foto ist der Hauch des Fingers drauf, ihr verzeiht, dass ich mich schwer tue mit dem Auswählen und beide Fotos präsentiere…

Hier mit fehlendem Berggipfel…

… und hier mit Berggipfel und Finger.

Wir lassen uns abrollen – hinunter nach Modane, folgen der Ausschilderung „Supermarché“ und fühlen uns komplett verar…t, als wir dort ankommen. Mittwoch, 31.08.2011 geschlossen wegen Inventur – huch, das ist ja ausgerechnet heute…

Also muss der in Angebot und Frische nicht so generöse, aber dafür recht teure Markt in Saint Michel de Maurienne
herhalten, ich kaufe, was gekauft werden muss, nicht mehr und nicht weniger. Der Rest wird improvisiert mit dem, was noch an Vorräten da ist. Auf einen Stadtbummel verzichten wir, hier unten ist es schon wieder so heiß…

Also geht es sofort wieder bergan, mit vielen Kurven schlängelt sich die Straße hinauf zum Col du Telegraphe… Tour de France, wir kommen!

Auf dem Pass in 1570 m Höhe parken wir und genießen zunächst die Aussichten hinunter ins Tal der Arc.

Wir finden hier oben auch einen recht netten Biwakplatz, sogar ein WC ist vorhanden und das Einzige, was stört, ist, dass das Auto etwas abseits steht… – halt, da waren noch die bösen Wespen, die plötzlich von überall her kamen, als ich begann mit kochen. Es fällt mir wahrhaftig schwer bei meiner Wespenphobie, hier ruhig zu bleiben und anständig zu kochen. Selbst dass Steffen versucht, sie an einen bestimmten Platz abseits zu locken, in dem wir die Küchenabfälle dort postieren, bringt nicht den erhofften Erfolg – letztlich muss ich mit dem brennenden Trangia zum Nachbartisch rennen, um dort etwas ruhiger weiterkochen zu können, bevor sie uns auch dort entdecken…

Trangia deluxe:
Die restlichen Doigts de Savoie, die wir noch haben, werden in Scheiben geschnitten und im Olivenöl angebraten, dann werden die Nudeln gekocht, man könnte auch Pasta sagen…

Zu den Wurstscheiben kommen Zucchini, Tomaten, Knoblauch und Peperoni hinzu, alles wird gut mit den im Portfolio befindlichen Kräutern abgeschmeckt und mit den Nudeln gemischt, etwas anbraten, Creme Fraiche, Tomatenmark und etwas Wasser hinzu, umrühren, Reibekäse hinzu und noch mal kurz aufkochen lassen. Irgendwie ein Klassiker der Trangia – Küche, aber immer wieder gut.

Dazu ein Wein aus der Heimat,

Harzer Weingut Kirmann; Dornfelder; Saale – Unstrut (Harzvorland) Q.b.A.; 2008 rot ,

er passt bestens zum Essen und hat sich insgesamt hervorragend entwickelt, weniger als sehr gute 91/100 Th. wäre gelogen – wahrlich ein Ausnahmedornfelder, aber das ist bei Kirmann seit Jahren nichts Neues.

Dummerweise haben wir hinterher noch Durst, aber letztlich ja auch noch genug Wein im Auto, die Temperatur in der Höhe stimmt inzwischen auch und ich ziehe noch einen zweiten Kirmann auf:

Harzer Weingut Kirmann; Weißburgunder Barrique; Saale – Unstrut (Harzvorland) Q.b.A.; 2005 weiß ,

er hat noch leichte Holznoten, zeigt sich aber schon insgesamt wunderbar, nicht so fett, wie die Auslesen andere Jahre, aber eben sehr gut zu trinken bei jetzt langsam beginnender Reife. Exzellenter Wein. 93/100 Th.

Uns geht es richtig gut – da stört es nicht einmal, dass es später noch zu gewittern und zu regnen anfängt…

Das Ende eines wunderschönen Tages.

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