2013er Probe im Januar 2016 (6)

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Gruppe 5:

 

Jordi Domenech; Petit Clos Penat; Priorat – Poboleda; 2013 rot;

Musterflasche noch ohne Etikett.

 

Tag 2 (blind): Dunkles leuchtendes Purpur, extrem schräg, atonale Nase, macht auf sich aufmerksam und ist anders. Macht er es bewußt und will er anders sein?Aufmüpfig und provokant, dahinter große Kunst oder ein Fehler? Kein Mainstreamwein, sondern polarisierender Stoff für Debatten über Avantgarde im Wein. Oder über Fehlerhaftigkeit als Sinnbild für alles, was anders ist? Schwanken zwischen Begeisterung und Ratlosigkeit. (Ohne Wertung. Oder 98+/100 Th.?)

 

(93+ RZ ?)

 

In der Nase duften orientalische Gewürze, Wiesenkräuter dazu. Anklänge von Sherry. Am Gaumen wirkt er likörig wie ein alter Wein. Im Abgang macht er jedoch den Eindruck, als ob sich die likörigen Noten etwas verlieren. (94+ RP ?)

 

Platz 9 nach der ersten Blindprobe.

 

Tag 3 (blind): Er hat immer noch diese völlig schräg, irre und atonale Nase, die sich nicht umschreiben läßt. Extrem individuell (dann aber auch keinesfalls massenkompatibel) oder fehlerhaft? Wir sind uns uneins darüber, zumal auch am Gaumen sich heute das Schräge fortsetzt, beschließen wir eine Bewertung nur unter dem Vorbehalt einer Erklärung des Winzers hierzu, was er da gemacht oder beabsichtigt hat. (96+/100 Th. ?)

 

Warten wir, was der Winzer sagt. Ohne den Fehlton wären es 92+ RZ

 

Der Likörgeschmack am Gaumen verstärkt sich heute. Der Wein wirkt oxydativ. Ich bin mir nicht sicher, ob sich diese Aromen mit dem Alter des Weines verlieren. Dieser Wein könnte auch fehlerhaft sein. Deswegen ist mir eine objektive Bewertung nicht möglich! (88+ RP?)

 

Tag 6 (offen): Der komische „Stinker“ verfliegt heute mit Luft und intensivem Schwenken des Glases völlig. Der Wein ist heute wesentlich „normaler“, dunkle Noten gewinnen heute die Oberhand. Am Gaumen wirkt er immer noch eher wie ein ungeschwefelter Wein mit klarer Frucht und einer schönen Frische. Noch massives Tannin. Was für eine verrückte Wandlung? In ähnliches Erlebnis hatte ich in der Art erst ein Mal mit einem 2006er Triumvirat in ähnlich jungem Stadium, der anfänglich regelrecht stank und untrinkbar war und nach 8 Tagen wurde er brav und geschliffen. 95+/100 Th. Großer Wein.

 

Tag 14 (offen): Heute wirkt der Wein an der Nase „kommerziell“, aber gut, keinerlei schräge oder komische Töne mehr, aber dunkle Noten, Kaffee und erzhaltige Schiefer. Auch am Gaumen brav und stoffig. Hier ist eher von einer „Abfüllirritation“ auszugehen, die sich mit Zeit und / oder Luft gibt. Unterm Strich dann aber erneut ein sehr schöner Petit Clos Penat, voller als der 2012er, eher in Richtung des 2011ers gehend. Gut zu trinken und hervorragend im PGV. 96+/100 Th.

 

98+; 96+; 95+; 96+ = 96,25++++ = 96/100 Th. Großer Wein.

93+; 92+ = 92,5++ RZ

94+; 88+ = 91++ RP

 

93,25 im Gesamtdurchschnitt.

 

Es deutet sich an, dass es hier um eine Art reduktiven Ton handelte, denn es war eine vorab nur für die Verkostung abgefüllte Musterflasche, Die Langzeitaussagen deuten an, in welche Richtung der Wein gehen sollte, wenn er in den Verkauf kommt.

 

 

Sao del Coster; Pim Pam Poom; Priorat – Gratallops; 2013 rot;

14,5; Fl. N° 1383

 

Tag 2 (blind): Dunkles Kardinalspurpur. Leicht offene aber sehr noble Nase, süße tiefe Grenachefrucht, elegant, ausgewogen und tief, ein nobler Fruchtkorb mit staubig-mineralischem Nachhall. 95+/100 Th. Großer Wein.

 

Tolle Nase mit Orangenaromen. N+++. Am Gaumen dicht und rund. Langer Nachhall. Kauwein 96+ RZ

 

Die Nase wirkt dunkel und kühl. Viele verschiedene rote Früchte und Orangenblüten werden wahrgenommen. Die bisher beste Nase des Flights. Am Gaumen tausend Blüten und viele orientalische Gewürze. Darüber hinaus der bekannte Schiefer! 97+ RP

 

Platz 5 nach der ersten Blindprobe.

 

Tag 3 (blind): Leicht verschlossen in der Nase. Er geht deutlich zurück. Noch immer eine Fruchtbombe, aber jetzt deutlich einfacher wirkend, eher wie ein Basiswein. Blender oder gastronomischer Wein? Aber noch immer gut zu trinken. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

In der Nase immer noch diese schönen Orangen-/Mandarinenaromen. Am Gaumen fällt mir heute deutlicher das Tannin auf. Leichte Süße, Anzahl der Dimensionen ist aber beschränkt. Besser direkt nach dem Öffnen trinken. 95+ RZ

 

Die Düfte nach Orangenblüten werden heute noch stärker. Am Gaumen kommen hinzu Noten von Bitterschokolade. Wer dies liebt – es ist hervorragend! Exotisch, zurückhaltend in der Süße mit viel Lagerpotential. 97,5+ RP

 

Tag 4 (offen): Unspektakulär und einfach. Für sein Level immer noch sehr gut, aber lieber sofort trinken, wenn man eine solche Flasche öffnet. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

Tag 10 (offen): Unverändert zur 3. Runde. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

95+; 91+; 90+, 90+ = 91,5++++ = 92/100 Th. Sehr Guter Wein

96+; 95+ = 95,5++ RZ

97+; 97,5+ = 97,25++ RP

 

94,75 im Gesamtdurchschnitt

 

 

 

Celler Cecilio; Cecilio Negre; Priorat – Gratallops; 2013 rot;

15°

 

Tag 2 (blind): Schwarzrot. Betörende Nase, Kräuterwürze und Holunder. Auch am Gaumen dicht und betörend, süße Frucht, baut Druck auf. Eine Frucht, wie sie auch aus der Amphore kommen könnte. Viel Spaß am Gaumen. 96+/100 Th. Großer Wein.

 

In der Nase frische helle bis dunkle Früchte N++(+). Am Gaumen ein guter Gaumenfluß, viel Schiefer, keine übertriebene Süße wie bei ein paar anderen Weinen, langer Nachhall, Amphore ? 95+ RZ

 

In der Nase wirkt dieser Wein wunderbar, recht saftig mit Aromen von dunklen Kirschen. Darüber hinaus werden am Gaumen Kakaoaromen wie zum Kauen wahrgenommen, gepaart mit Schiefernoten. Ein ausgesprochen guter Wein! 97+ RP

 

Platz 5 nach der ersten Blindprobe.

 

Tag 3 (blind): Noble, dunkle Nase, sanft, dicht und kompakt. Schöne Frische am Gaumen, fächert sich in den Aromen im Abgang schön auf. Guter Trinkfluß. Insgesamt unverändert zur ersten Runde. 96+/100 Th. Großer Wein.

 

Nase heute verhaltener, die hellen Beeren überwiegen heute N++. Auch am Gaumen kann ich die Bewertung meiner Mitstreiter nicht erkennen. Liegt vielleicht heute an mir. 92+ RZ

 

Der Wein kann bei der Nachverkostung die Bewertung halten. Am Gaumen kommt der Geschmack von Heublüten dazu. Der Wein ist ausgewogen, weich und gut trinkbar. Ein langes Lagerpotential wird diesem Wein bescheinigt. 97+ RP

 

Tag 5 (offen): Unverändert zu den Vorrunden. Der kleine Cecilio Negre ist in den letzten Jahren qualitativ immer besser geworden. Das neue noble Flaschendesign verspricht nicht zu viel. Inzwischen einer der seriösesten und besten Jungweine ohne Fassausbau im Priorat. Eine Instanz. 96+/100 Th. Großer Wein.

 

Tag 15 (offen): Unverändert. Sehr überzeugend. 96+/100 Th.

 

96+; 96+; 96+; 96+ = 96++++/100 = 96/100 Th. Großer Wein.

95+; 92+ = 93,5++ RZ

97+; 97+ = 97++ RP

 

95,5 im Gesamtdurchschnitt.

 

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Sao del Coster; Pim Pam Poom; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

14°; Fl.N° 2528

 

Tag 2 (blind): Dunkles leuchtendes Purpur. Die Nase wird immer besser mit Luft, wirkt aber auch sehr eigenwillig. Ein Amphorenwein? Oder nur kein Holz? Am Gaumen eine pure klare und sehr intensive Frucht, mysthisch. Am Gaumen noch sehr jung wirkend, mit Tiefe und einem langen Nachhall. Berührend. Viel Spaß im Glas, aber kein Mainstream. 98+/100 Th. Weltklassewein.

 

Wundervolle, zarte Orangentöne in der Nase, wow N+++(+). Spektakulärer Gaumen, Kauwein, schöne Mineralik, perfekter Gaumenfluß, langer Nachhall mit Citrusaromen 97+ RZ

 

In der Nase dunkle Beeren und Wiesenkräuter sowie Zitrusfrüchte. Ich nehme an, ein Wein hauptsächlich aus Grenache-Trauben. Ein Gaumenschmeichler, rote Kirschen und Nussgeschmack im Abgang. 95+ RP

 

Platz 3 nach der ersten Blindprobe.

 

Tag 3 (blind): Noble, recht offene Nase, betörend und frisch, glockenklar und hellkingend. Sanfter und zärtlicher Wein, klar und schnittig. Sehr guter Trinkfluß, aber noch viel Tannin. Für die ganz höchste Note könnte gern etwas mehr an Kraft dabei sein. Aber er begeistert auch in der zweiten Blindrunde sehr. 97+/100 Th. Weltklassewein.

 

Die Nase kommt mir heute verhaltener vor N++. Am Gaumeneine klare Frucht. Braucht noch Luft 95+ RZ

 

Dieser Wein hält der Bewertung auch am nächsten Tag stand. Er ist samtweich mit einem langen Abgang. Ein hohes Entwicklungspotential wird diesem Wein bescheinigt. 95+ RP

 

Tag 4 (offen): Er tritt auch jetzt den Rückzug an, aber nicht gar so geschwind wie der 2013er. Inzwischen etwas einfacher gestrickt, aber schön trinkig und fruchtbetont. Zeigt im Gegenzug inzwischen auch etwas mehr Fülle und Kraft als zu Beginn. Es bleibt ein sehr bemerkenswerter Basiswein. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

 

Tag 10: Zeigt sich inzwischen einfacher. Trinkig, aber nicht mehr ganz so begeisternd wie in den ersten Tagen. Jetzt eher wie ein klassischer Basispriorat ohne Holz. Aber eine deutliche Steigerung zum 2013er Erstling. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

98+; 97+; 94+, 92+ = 95,25++++ = 95/100 Th. Großer Wein

97+; 95+ = 96++ RZ

95+; 95+ = 95++ RP

 

95,42 im Gesamtdurchschnitt

 

 

Vinyes d´ en Gabriel; L´ Heravi; Montsant – Darmos; 2014 rot;

13,5°; 60% Grenache, 20% Carignan, 20% Syrah; Argilo-Calcaire-Böden; Handlese

 

Tag 2 (blind): Dunkles, leuchtendes Purpur, betörende Nase, die mit Luft immer besser und vielschichtiger wird. Eine süße reife Grenache-dominierte Frucht, glockenklar und sanft. Im Nachhall baut sich Druck auf. Ein Glockenspielwein. 97+/100 Th. Weltklassewein.

 

Tolle, orangenähnliche Töne in der Nase N++++. Ein Kauwein auf hohem Niveau, schöner Nachhall mit Citrusaromen, großes Kino 98+ RZ

 

In der Nase süße Kirschen, die Nase sehr nobel und stahlklar. Am Gaumen Wiesenkräuter und rote Beeren. Der Wein wird bei jedem Schluck immer weicher und runder. 96+ RP

 

Platz 2 nach der ersten Blindprobe.

 

Tag 3 (blind): Eine fruchtbetonte, aber deutlich einfachere Nase. Die Euphorie der frisch geöffneten Flasche ist weg, es ist eher ein Gastronomie Wein und auch ein Blender. Aber das muss nicht zwangsläufig was Negatives sein. Für sein Level und auch seinen Preis auch jetzt noch ein sehr akzeptabler Wein, der aber auch zu seiner eigentlichen Bestimmung zurückgefunden hat. Ein Basiswein. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

Heute ist nicht mehr viel von der Begeisterung des ersten Tages übrig. Also ein charmanter Blender, der am Öffnungstag ausgetrunken sein möchte 90+ RZ

 

Die Nase ist heute einfacher und verhaltener als am ersten Tag der Verkostung. Der Wein wirkt am Gaumen auch heute sehr gefällig aber nicht überdimensional. Er ist nicht der sogenannte Kracher, aber ein sehr guter Wein. Vielleicht ist es ein kleiner Blender, der am ersten Tag alles zeigt, was er kann, dann aber nachlässt. 94+ RP

 

Tag 4 (offen): Unverändert zur 2. Runde. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

Tag 10 (offen): Unverändert zur 3. Runde. Nachdem er auf sein normales Level zurück gekehrt ist, hält er sich auf diesem erstaunlich gut. Hat man doch den Zauberstoff der ersten Runde im Glas, sollte man die Flasche in dem Stadium mit hohem Genuss leer trinken. Im Restaurant würde man mit diesem Wein jetzt alles richtig gemacht haben. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

97+; 91+; 91+; 91+ = 92,5++++ = 93/100 Th. = Exzellenter Wein.

98+; 90+ = 94++ RZ

96+; 94+ = 95++ RP

 

93,83 im Gesamtdurchschnitt

 

 

Celler Pahí; Gaubanca Carrusel Negre; Priorat – Poboleda; 2013 rot;

14°

 

Tag 2 (blind): Fast schwarzrot. Tiefe noble, dunkel wabernde Nase, am Gaumen eine süße, dunkle Frucht. Dicht und konzentriert, mineralisch, ich vermute Porrera. Süß, verführend und sexy, ein symphonischer Wein. Ganz großes Orchester. 99+/100 Th. Weltklassewein.

 

Nasentier mit hellroten Früchten, ein Riechtraum N+++. Toller Gaumenfluß, viel Schiefer, langer Nachhall, großer Wein 96+ RZ

 

Die Nase ist klar und dunkel, Düfte von Kirschkompott und Nüssen steigen in die Nase. Ein Riechtraum! Am Gaumen eine sanfte Beerenbombe mit Nussaromen. Der Wein wirkt gereift mit angenehmer Süße. Ein ausgezeichneter, ausgewogener Wein, fast sexy! 99+ RP

 

Platz 1 nach der ersten Blindprobe.

 

Tag 3 (blind): Offene, animierende und sehr typische Priorat – Nase. Am Gaumen eine pralle Frucht, die auf prallen, in der Sonne glänzenden Schiefer stößt. Trinkig und sehr typisch. Fruchtbetont und pur. Ein Musterpriorat mit tollem PGV. Kleiner Wein mit großem Anspruch. Die Überraschung der Probe. 96+/100 Th. Großer Wein.

 

Schöne dunkle Nase N+++. Am Gaumen eine schöne Dichte, aber nicht mehr ganz die Größe von Tag 1. Braucht noch viel Luft, ist aber füllig und weich mit mittellangem Nachhall 95+ RZ

 

Die Nase ist auch heute nach wie vor Klasse! Die Gerbstoffe verschließen den Wein heute geringfügig. Bitterschokoladengeschmack für Fans! Großartig, ein Genuss! 98+ RP

 

Tag 7 (offen): Unverändert zur 2. Runde. Er steht wie eine Eins im Glas. 96+/100 Th. Großer Wein.

 

Tag 15 (offen): Unverändert zur 3. Runde. Viel Spaß bis zum Schluß. Bestes PGV. Der Überraschungswein der Probe. 96+/100 Th. Großer Wein.

 

99+; 96+; 96+; 96+ = 96,75++++/100 = 97/100 Th. Weltklassewein.

96+; 95+ = 95,5 RZ

99+; 98+ = 98,5++ RP

 

96,92 im Gesamtdurchschnitt.

 Den Wein hatte ich längere Zeit auch in meiner Prioratführerselektion angeboten. Leider ist er inzwischen augetrunken.

 

 

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